Wenn Oldtimer-Fans die Geschichte ihres Autos erzählen, gibt es oft Parallelen. So auch bei Frank Bachhausen. Der Wunsch nach einem bestimmten Auto entsteht etwa, weil man Familienalben mit vergilbten Fotos durchstöbert und so die fahrbaren Untersätze der Altvorderen entdeckt. Im Falle von Bachhausen war es ein Opel Blitz 10/40, der in der Bäckerei des Vaters Dienst tat. Schon lange war es das Ziel des Düsseldorfer Sammlers, zumindest ein Modell eines jeden jemals in der Firma vorhandenen Fahrzeugs im Fuhrpark zu haben.
Und es gibt eine zweite Parallele. Nicht selten heißt es in den Geschichten „vor dem Greifer des Schrottbaggers und buchstäblich vor dem Hochofen gerettet“. Auch das passt beim vorgestellten Opel-Lieferwagen. Es war zwar nicht Bachhausen, der den raren Rüsselsheimer vor dem letzten Gang alles Irdischen rettete. Doch der eigentliche Retter zeigte sich angesichts des dann doch sehr üblen Zustands nicht in der Lage, den heruntergekommenen Opel zu retten. So kam Bachhausen über eine Annonce in der einschlägigen Fachpresse an seinen 10/40.
Wie Bachhausen anhand einiger alter Unterlagen in den Türtaschen feststellen konnte, tat der Opel – in der Vor-GM-Ära musste er noch ohne den „Blitz“ auskommen – mit seinem hohen Aufbau früher wohl Dienst in einem Möbelhaus. Dass er die letzten acht Dekaden überhaupt überstanden hat, ist wohl nur dem Umstand zu verdanken, dass er als Requisite für Filme im Vorkriegs- und in der unmittelbaren Nachkriegszeit bei den Berliner DEFA-Studios zum Einsatz kam. Trotz gesicherten Überlebens wurde ihm da übel mitgespielt. Weil es nur auf die Außenoptik ankam, verfiel der Innenraum zusehends. Und kurz vor Übereignung an den Altmetallhändler hatten ihm Banausen noch Löcher in die Seitenwand geschnitten, Gitter davorgenagelt und das komplette Auto mit NVA-Grün übertüncht (Bild links oben), weil man für eine Filmproduktion eine „grüne Minna“ brauchte …