Der batterieelektrisch betriebene MAN eTGX-Sattelzug ist von Nordschweden bis nach München gefahren - und wurde auf der 3400 Kilometer langen Strecke ausschließlich an öffentlicher Ladeinfrastruktur geladen.
Durch Schnee und Eis hatte der 32 Tonnen schwere Stromer einen Durchschnittsverbrauch von insgesamt 117 kWh pro 100 Kilometer. Auf wärmeren Streckenabschnitten in Dänemark und Deutschland fiel der Verbrauch auf rund 105 kWh, womit die Reichweiten von rund 400 bis 500 Kilometer variierten.
Alle angesteuerten Ladesäulen haben sich mit der Ladekarte MAN Charge&Go aktivieren lassen.
Ingesamt verbrauchte der eTGX auf der Tour 4500 Kilowattstunden Strom. Selbst erzeugte er durch Energierückgewinnung beim Bremsen und bei Bergabfahrten 670 kWh, wodurch netto insgesamt 3.830 kWh durch Laden zugeführt werden mussten. Weil nach eigenen Angaben überwiegend Ladesäulen, die mit 100 Prozent erneuerbaren Energien betrieben werden, genutzt wurden, habe der Lkw so bis zu 2,7 Tonnen CO2 gegenüber einem vergleichbaren Diesel-Sattelzug eingespart.
Mit über die gesamte Strecke durchschnittlichen öffentlichen Ladekosten von rund 56 Cent pro kWh lag der eTGX bei den Energiekosten ungefähr auf vergleichbarem Niveau wie ein moderner Diesel-Lkw. Für diesen wären im identischen Einsatz ein Durchschnittsverbrauch von rund 27 Litern auf 100 Kilometer und ein Preis von 1,80 Euro pro Liter Diesel an der öffentlichen Tankstelle anzunehmen. Hinzu kämen aber auch noch AdBlue- und Mautkosten.
Ehemaliger FC-Bayern-Spieler Giovane Élber hieß den Elektro-Lkw willkommen. Der Verein und MAN planen, auf dem Allianz Arena Busparkplatz einen Hochleistungs-Ladepark für Elektro-Lkw und -Busse zu errichten und damit das Ladenetz für elektrische Nutzfahrzeuge zu erweitern.
„Das Ziel des MAN-Polarexpress war es zu zeigen, dass mit dem neuen MAN eTruck und der vorhandenen öffentlichen Ladeinfrastruktur eine vollelektrische Tour vom Polarkreis nach München schon heute möglich ist. Jetzt können wir sagen: Mission erfüllt! Die Fahrzeugtechnologie steht bereit und dazu zahlreiche hilfreiche Lösungen, wie zum Beispiel MAN Charge&Go, um unseren Kunden den Umstieg von Diesel- auf Elektro-Lkw zu erleichtern. Dennoch bleibt in Europa auch noch viel zu tun! Um die umfassende Antriebswende im Fernverkehr mit Millionen von Lkw Wirklichkeit werden zu lassen, braucht es noch große Anstrengungen und Investitionen in den Ausbau der dafür nötigen Hochleistungs-Ladeinfrastruktur. Deshalb unterstützen wir auch sehr die Initiative des FC Bayern, die gute Lage und die gute Strominfrastruktur der Allianz Arena für den Aufbau eines Ladeparks für eTrucks und eBusse zu nutzen“, so Friedrich Baumann, Vorstand für Sales & Customer Solutions bei MAN Truck & Bus.
Begleitet wurde die vom 20. bis 26. März laufende Tour von den in der TruckSzene bekannten Influencern André Brockschmidt (Bauforum 24) und
Christina Scheib (Trucker Babes) sowie MAN Truckers World-Mitglied und
MAN-Oldtimer-Sammler Rudolf Schweigert.