Lkw-Fahrern, die im Großbritannienverkehr unterwegs sind und stundenlang vor dem Hafen von Dover im Stau stehen, sollten sich an die Vorschriften der Polizei halten. Das rät der Bundesverband Güterkraftverkehr BGL. Demnach werden Fahrzeuge, die versuchen, die Warteschlangen auf der Autobahn M 20 zu überholen, abgefangen und zurückgeleitet, was zu weiteren Verzögerungen führt. Zudem sei das Ausscheren mit Bußgeld bedroht.
BEREITS MEHRERE TOTE UNTER DEN FLÜCHTLINGEN
Das britische Innenministerium hat unterdessen angekündigt, in Calais eine umzäunte Sicherheitszone für 230 Lkw mit Ziel Großbritannien einzurichten. Im Juni und Juli wurden innerhalb von drei Wochen 8000 illegale Einreiseversuche nach England verhindert, meldet die Behörde. Die Sicherungsmaßnahmen in den Häfen beiderseits des Kanals wurden durch moderne Screeningmaßnahmen nochmals verstärkt. Zum Einsatz kommen Spürhunde, Kohlendioxiddetektoren, Herzschlagdetektoren und Scanner sowie manuelle Sichtkontrollen. Seit November 2014 wurden 8,5 Millionen Euro in Sicherungsmaßnahmen investiert.
Der Chef der britischen Road Haulage Association, Richard Burnett, beziffert den finanziellen Schaden durch von Migranten verunreinigte Lkw- Ladungen auf 1,4 Milliarden Euro pro Jahr. Er bezeichnete die Situation in Calais als "außer Kontrolle".
Der Betreiber des Eisenbahntunnels unter dem Ärmelkanal verlangt von Frankreich und Großbritannien 9,7 Millionen Euro für den Schutz vor Flüchtlingen. London habe bereits die Erstattung von 4,7 Millionen Euro zugesagt. Migranten versuchen dort immer wieder, auf Züge nach Großbritannien zu gelangen, einige Versuche endeten tödlich. Eurotunnel hat seit Jahresbeginn 13 Millionen Euro für Sicherheitsmaßnahmen ausgegeben, so viel wie im ganzen Jahr 2014.