Der weltweite Absturz der Rohölpreise nach den Zollankündigungen durch US-Präsident Donald Trump macht sich bisher kaum an den deutschen Tankstellen bemerkbar. Binnen Wochenfrist verbilligte sich Superbenzin der Sorte E10 nur um 1,4 Cent, wie der ADAC mitteilte. Im bundesweiten Tagesdurchschnitt des Dienstags kostete es 1,689 Euro pro Liter. Diesel verbilligte sich um 1,1 Cent auf 1,591 Euro.
Die Rohölpreise hatten dagegen laut ADAC um rund 12 Dollar nachgegeben. Der Ölpreis ist typischerweise der wichtigste Treiber für Schwankungen bei den Spritpreisen. Genau umrechnen lassen sich die Veränderungen zwar nicht, weil auch andere Faktoren eine Rolle spielen, der Rückgang um etwas mehr als einen Cent bei den Spritpreisen ist laut ADAC aber sehr viel niedriger als das, was erfahrungsgemäß zu erwarten wäre.
Die Ölpreise haben nach Inkrafttreten des US-Zollpakets ihre Talfahrt forciert und sind auf den tiefsten Stand seit 2021 gefallen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni sackte am Mittwoch im frühen Handel um rund vier Prozent beziehungsweise 2,42 Dollar auf 60,40 Dollar ab. Am Mittag fiel der Kurs erstmals seit Februar 2021 unter 60 Dollar.
Auch der ADAC sieht eigentlich Anlass für einen Rückgang um mehrere Cent. Er kritisiert, dass die Spritpreise nicht stärker gefallen sind und erwartet, dass „die Mineralölkonzerne den Preisvorteil durch die niedrigeren Ölpreise“ jetzt zügig weitergeben.
Als weiteres Argument für sinkende Spritpreise an deutschen Tankstellen führt der ADAC den wiedererstarkten Euro an. Da Rohöl in Dollar gehandelt wird, verbilligt er den Einkauf des Rohstoffs.