Der renommierte deutsche Automobilhersteller Mercedes-Benz sorgt aktuell für Aufruhr in der Transportbranche. Das Unternehmen plant eine massive Kostenreduktion, die das Potenzial hat, die gesamte heimische Logistiklandschaft zu verändern.
BGL-Vorstandssprecher Prof. Engelhardt warnt unmissverständlich: Die aktuelle Strategie führt geradewegs in einen ruinösen Wettbewerb, der an die Wirtschaftskrise von Gräfenhausen erinnert. Die Konsequenz könnte der flächendeckende Zusammenbruch mittelständischer Transportunternehmen sein. Mit Beginn des Jahres 2025 hat die Pkw-Sparte der Mercedes-Benz AG alle Transportdienstleister aufgefordert, ihre Verträge bis zum 23.01.2025 mit einer Kostenreduktion von 10% zu versehen. Diese Forderung trifft eine Branche, die ohnehin unter Druck steht.
Der Branchenverband BGL positioniert sich klar gegen diese Entwicklung. Die Strategie sei nicht nur unfair, sondern gefährde die gesamte deutsche Logistikinfrastruktur. Man sehe darin den Versuch, Unternehmensversäumnisse auf Kosten der Transporteure zu kompensieren. Engelhardt verdeutlicht die Problematik: "Erst haben Automobilhersteller die Lkw-Maut verdoppelt und damit die Betriebskosten um rund 20.000 Euro pro Fahrzeug erhöht, nun sollen Transporteure Dumpingraten akzeptieren." Die Folge: Osteuropäische Billiganbieter mit Hungerlöhnen könnten den Markt übernehmen. Aus Sicht des BGL ist diese Entwicklung nicht nur wirtschaftlich fragwürdig, sondern auch ethisch bedenklich. Man fordert Mercedes-Benz auf, die Strategie zu überdenken und faire Rahmenbedingungen für deutsche Logistikunternehmen zu schaffen.