Rauchende Schlote, ein böhmischer Landregen und reichlich Action auf der Piste: Das erste Rennen nach der langen Sommerpause war wieder einmal ein echter Kracher. Der Renntermin am letzten Augustwochenende im tschechischen Industrierevier, zwischen Braunkohlegruben, rekultivierten Abraumhalden und der Silhouette der Burg von Most, ist ja seit langem ein fixer Termin im Kalender. Antonio Albacete kam als Führender in der Gesamtwertung nach Tschechien – aber was sind schon drei Punkte Vorsprung angesichts von Konkurrenten, die häufig schneller und manchmal nur einen Tick langsamer sind. Jedenfalls kein Polster, auf dem man sich ausruhen kann. Und so sah es auch zunächst ganz danach aus, als würde der schnelle Ungar Norbert Kiss dem sechsten Saisonlauf seinen Stempel aufdrücken und die direkten Titelkonkurrenten Albacete und Hahn ausstechen. Doch abgerechnet wird bekanntlich am Ende des Wochenendes – und da war plötzlich Kiss der große Verlierer aus dem Spitzentrio. Zweite Pole Position am Sonntag wegen regelwidriger Bauhöhe des Trucks gestrichen und damit ein Startplatz ganz hinten, eine defekte Lenkung und damit Ausfall im letzten Wertungslauf – so hatte sich Kiss das Wochenende sicher nicht vorgestellt. Albacete war mit 41 Punkten der Matchwinner, Hahn folgte mit 40 Zählern fast gleichauf. Der Titelkampf bleibt spannend!
Die eigentlichen Gewinner von Most waren allerdings die beiden tschechischen Fahrer in Diensten des Buggyra-Teams. David Vrsecky und Adam Lacko drehten vor ihren Fans mächtig auf und konnten sich am Sonntag nach dem Championship-Race 3 als Doppelsieger feiern lassen. Begünstigt hatte den erfolgreichen Auftritt der Tschechen der Dauerregen, der zuvor dafür gesorgt hatte, dass die Ergebnisliste des Qualifyings nicht wie sonst üblich aussah. Eine Chance, die sich das Duo nicht entgehen ließ. Lacko hatte am Tag davor schon das zweite Rennen gewonnen, in dem Vrsecky als Drittplatzierter mit auf dem Podium stand. Teamchef Jan Kalivoda fasste sein Fazit am Sonntagabend in wenigen Worten zusammen: „Ebenso wie das ganze Team bin ich superglücklich!“ Seine Fahrer hätten eine perfekte Vorstellung geliefert, zudem zeigte sich Kalivoda erfreut, dass trotz der Wettervorhersage und des tatsächlich miserablen Wetters doch eine ansehnliche Kulisse zusammengekommen war: „Und die Buggyra-Fahrer haben den tschechischen Besuchern ein phantastisches Ergebnis geliefert.“