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Interview mit dem BGL-Vorsitzenden Adalbert Wandt

07.12.2012 06:00 Uhr
Interview mit dem BGL-Vorsitzenden Adalbert Wandt
Adalbert Wandt ist seit Oktober 2012 neuer Vorsitzender des BGL
© Foto: BGL

Rampenproblematik und Gerechtigkeit bei Kontrollen: LKW-Fahrer stehen beim BGL-Vorsitzenden Adalbert Wandt ganz oben auf der Prioritäten-Liste.

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Eine Ära ist beim BGL zu Ende gegangen: Hermann Grewer trat nach 17 Jahren an der Spitze des Bundesverbandes Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung BGL nicht erneut zur Präsidiumswahl an. Sein Nachfolger: Adalbert Wandt. Der Neue erzählt im Interview mit dem TRUCKER, wie er sich in den nächsten Jahren für die Berufskraftfahrer engagieren will.

Herzlichen Glückwunsch zum neuen Amt. Wie wichtig sind Ihnen denn als neuer BGL-Vorsitzender Themen wie Fahrer und Fahrermangel?
Der drohende Fahrermangel wird in nicht allzu ferner Zukunft konkret Gestalt annehmen - wenn es nicht gelingt, unter Aufbietung aller Kräfte noch mehr junge und auch jung gebliebene Menschen an den Beruf des LKW-Fahrers heranzuführen. Aber nicht nur deshalb stehen die Fahrer ganz oben auf der Prioritätenliste. Sie sind auch Visitenkarte und Kapital jedes Transportlogis-Fahrer ganz oben auf der Prioritätenliste. Sie sind auch Visitenkarte und Kapital jedes Transportlogistikunternehmens. Deshalb wird der BGL weiterhin das Thema Nachwuchsgewinnung mit größtem Nachdruck verfolgen.

Wie gehen Sie konkret vor?
Wir sind zum Beispiel gerade dabei, eine Imagekampagne zu konzipieren, die über die beruflichen Inhalte in den Logistikberufen im Allgemeinen und die des Berufskraftfahrers im Speziellen informieren und Interesse wecken soll. Wie wir festgestellt haben, ist die Bedeutung des LKW-Fahrers für die tagtägliche Versorgung von Verbrauchern und Wirtschaft sehr vielen Menschen bereits heute bewusst.

Mit der Kampagne wollen Sie erreichen ...
... dass sich in breiten Teilen der Bevölkerung die Einstellung zu diesem verantwortungsvollen, abwechslungsreichen und zukunftssicheren Beruf positiv verändert. Eine Imageverbesserung des Fahrerberufes, die zwingend mit einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen einhergehen muss, ist für uns der Schlüssel, um die Ausbildungszahlen auf das erforderliche Niveau erhöhen zu können.

Inwieweit werden Sie die Interessen der Fahrer vertreten?
Der BGL hat als Spitzenverband des Transportlogistikgewerbes selbstverständlich auch die Arbeitnehmerinteressen im Auge - alles andere wäre kurzsichtig. So hat er beispielsweise 2002 nach zwölfjährigem Ringen durchgesetzt, dass die Ausbildung zum Berufskraftfahrer als dreijähriger Ausbildungsberuf anerkannt wird. Außerdem tritt er seit vielen Jahren für eine Verbesserung der Rampensituation für die LKW-Fahrer ein. Nachdem wiederholte Versuche, mit den Verladerverbänden freiwillige Selbstverpflichtungen zu vereinbaren, nicht zum Ziel führten, veröffentlichte der BGL einseitig seine "Verhaltensempfehlungen für einen fairen Umgang der Beteiligten an Be- und Entladestellen". Dafür gab es viele positive Rückmeldungen bis hin zur Bitte ausländischer Transportverbände um Übersetzung des Textes.

Wie sieht es in punkto LKW-Parkplätze aus?
Der BGL macht sich seit Jahren für den Ausbau zusätzlicher LKW-Parkplätze auf den Autobahnen stark. Eine Petition für mehr LKW-Parkplätze wurde bereits 2002 gemeinsam mit dem Bund Deutscher Berufskraftfahrer beim Deutschen Bundestag mit fast 18.000 Unterschriften von LKW-Fahrern und Transportlogistikunternehmern eingereicht. Fahrerthemen sind für den BGL wahrlich keine "Eintagsfliegen".

Welche Themen liegen Ihnen noch am Herzen?
Erst jüngst hat der BGL bei der deutschen Verkehrspolitik an höchster Stelle hinterlegt, dass angeblich jeder dritte Digitacho ausländischer LKW manipuliert sein soll. Wir halten es für eine gravierende Benachteiligung deutscher LKW-Fahrer, dass sich gebietsfremde Kollegen lediglich den Straßenkontrollen gegenübersehen, während die deutschen Fahrer zusätzlich bei den anscheinend immer beliebter werdenden Betriebskontrollen doppelt und dreifach kontrolliert werden.

Welche Forderungen stellen Sie in dieser Sache an die Politik?
Schwarze Schafe müssen ohne Ansehen der Nationalität konsequent aus dem Verkehr gezogen werden. Aber es muss sichergestellt sein, dass bei den Kontrollen Chancengleichheit besteht, so unsere Forderung an Kontrollbehörden und Verkehrspolitik. Wenn bald 40 Prozent der Mautkilometer durch gebietsfremde LKW erbracht werden, ist ein Systemwechsel längst überfällig.

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