Wie von Scania nicht anders erwartet, wird der Fahrer von einem bequemen Sitz, einem durchdachten Multifunktionslenkrad und Armaturen mit exzellenter Ergonomie und Ablesbarkeit verwöhnt. Selbstredend verfügt der Kipper über all die aus den Straßenautos bekannten Assistenzsysteme. Die gute Nachricht: Die Helferlein halten sich schön im Hintergrund und selbst auf der Landstraße bleibt etwa der Spurbindungsassistent weitgehend stumm.
Um die etwas schwache Motorbremse wissend, ist die Ausstattung mit dem 4100 Newtonmeter starken Retarder ein durchaus sinnvolles Extra. Der haut richtig rein und bremst die ausgeladene Kombination selbst auf zwölfprozentigen Gefällstrecken mühelos – ungeachtet dessen, ob über den Bergabtempomat oder einen kurzen Tipp aufs Bremspedal gesetzt. So ausgerüstet verkommt die Betriebsbremse in der Bedeutungslosigkeit.
Der Werksaufbau von Meiller mit Bordmatik und Dreiseiten-Kippfunktion ist ein solides Stück Technik und seit Jahren bewährt. Weniger gefällt die Kurbelmimik der Abdeckplane – aber zugegebenermaßen hat da noch kein Hersteller den Stein der Weisen gefunden – zumindest nicht, wenn es noch halbwegs preiswert sein soll.
In puncto Nutzlast ist der Scania konkurrenzfähig
Mit einer Nutzlast von fahrfertig 22,8 Tonnen, ohne besondere Leichtbaumaßnahmen, ist der G 450 XT gut aufgestellt. Dank 700 Newtonmeter starkem Nebenabtrieb, in dem Fall doppelt und am Ende des Getriebes angebracht, arbeitet die Kipphydraulik zufriedenstellend schnell. Nur der Bedienhebel findet sich recht eingeklemmt zwischen Sitzgestell und Fahrertür.
Alles in allem gefällt der Scania durch hohen Fahrkomfort und leichte Bedienbarkeit. Er transferiert die guten Eigenschaften des Basisfahrzeugs von der Straße in die Baustelle. Mit den populären Meiller-Komponenten ist er durchaus eine überlegenswerte Alternative.