Anders als CF und XF rückt DAF deren kleineren Bruder LF selten für einen Test heraus. Vielleicht liegt es daran, dass die Verteilerbaureihe in Deutschland schon fast Exotenstatus „genießt“, vielleicht aber auch daran , dass es sich beim LF um kein reinrassiges DAF-Produkt handelt.
Wer genau hinsieht, stellt gewisse Ähnlichkeiten zu den Wettbewerbern Renault D und Volvo FL fest, mit denen sich der LF nämlich den Kabinenrohbau teilt. Zusätzlich wird das Fahrerhaus des Niederländers bei Renault in Frankreich gebaut und montagefertig ins ehemalige Leyland-Werk in England geliefert.
Das Kabinendesign und die Inneneinrichtung entwickelten die Niederländer allerdings selbst, weshalb die Armaturen, Schalter und Knöpfe im gewohnten DAF-Layout erstrahlen. Allerdings erreicht die Wertigkeit der verwendeten Materialien an vielen Stellen längst nicht das hohe Niveau der größeren DAF-Modelle – das ist aber bei kaum einem Hersteller in dieser eher margenschwachen Fahrzeugklasse anders. Immerhin lassen sich die Kunststoffe leicht abwaschen und reinigen, was beim Testfahrzeug in Hinblick auf den hinten montierten Meiller-Dreiseitenkipper sicher kein unwichtiges Attribut sein dürfte.
Die 265 PS haben mit den 15,5 Tonnen keine Probleme
Auf 19 Tonnen darf der Bagger den kleinen DAF-Kipper ausladen. Für die Testfahrt begnügen wir uns mit 15,5 Tonnen, die dem laufruhigen 6,7 Liter großen PX7-Reihensechszylinder keine Probleme bereiten. Das per VTG-Turbolader beatmete Common-Rail-Aggregat tritt in seiner zweitstärksten Ausführung in Aktion. Das bedeutet 295 PS und 1100 Newtonmeter Drehmoment ab 1000 Touren. Keine Wunder darf man allerdings von der 162 Kilowatt starken Motorbremse erwarten, die bergab öfter die Hilfe der Betriebsbremse einfordert.