Ungewohnt gestaltet sich für erfahrene Elektrofahrer beim Testfahrzeug die Verzögerung. Leiten die meisten E-Fahrzeuge beim Rollen umgehend die Rekuperation ein, wodurch die Fuhre wirksam verzögert und die Betriebsbremse kaum noch benötigt wird, rollt der Volvo zunächst nahezu frei. Erst beim Tritt aufs Bremspedal schaltet der E-Motor auf Generatorbetrieb um und speist den so erzeugten Strom zurück in die Akkus. Unserer Meinung nach nicht die beste Strategie, denn sie erhöht unnötig den Bremsverschleiß, zumal Elektrolastwagen über keine verschleißfreie Dauerbremse verfügen.
Volvo Trucks lässt dazu verlauten, die Änderung der Rekuperationsparameter sei lediglich eine Softwarefrage, die man in Schweden gerne auf eventuelle Kundenwünsche anpassen könne. Was wir in jedem Fall empfehlen würden, denn zum Verzögern und Rekuperieren bietet der Electric schließlich entsprechende Masse. Vor allem die Batteriepakete – links und rechts am Fahrzeugrahmen montiert – wiegen entsprechend und summieren das Leergewicht des Stromers auf knapp zwei Tonnen mehr als das eines vergleichbaren Diesels.
Immerhin, in Sachen Zuladung braucht der Eigner keine Zugeständnisse ans umweltfreundliche Fahren zu machen: Der FE Electric ist für 27 Tonnen Gesamtgewicht freigegeben, eine Tonne mehr, als Dreiachser mit herkömmlichem Verbrennungsantrieb hierzulande auf die Waage bringen dürfen. Genügend Reserven also für reichlich Sperrmüll!