Der elektrisch angetriebene 7,5-Tonner Fuso E-Canter 7C16e schickt sich an, die Innenstädte zu erobern. Die vier Logistikdienstleister Dachser, DB Schenker, DHL und Rhenus haben Ende 2017 die ersten Fahrzeuge des in Portugal produzierten Stromers in Berlin in Empfang genommen.
"Mehr als 90.000 Kilometer in Alltagstests stellen sicher, dass wir unseren Kunden ein zuverlässiges und wirtschaftliches Fahrzeug an die Hand geben", sagte Marc Llistosella, CEO von Daimler Trucks Asia, bei der Fahrzeugübergabe. Daimler hält 89,3 Prozent am Canter-Hersteller Mitsubishi Fuso Truck and Bus Corporation (MFT-BC). Die restlichen Anteile liegen bei Mitsubishi.
Wegen der hohen Produktionskosten der Kleinserie von 500 Exemplaren wurden die Autos nicht verkauft, sondern von den vier Logistikunternehmen über einen Zeitraum von 24 Monaten von CharterWay geleast. DHL nimmt sechs E-Canter, DB Schenker und Rhenus nehmen drei und Dachser zwei Fahrzeuge. "Der E-Canter ist tatsächlich der einzige in seiner Gewichtsklasse und mit der Reichweite, der in Serienproduktion hergestellt wird", sagte Ewald Kaiser von DB Schenker.
IM BETRIEB UM 1000 EURO GÜNSTIGER ALS EIN DIESEL
Preise nannte Daimler bei der Übergabe nicht, aber die Betriebskosten sollen um bis zu 1000 Euro pro 10.000 Kilometer geringer sein als bei einem Diesel.
Der E-Lkw hat eine Fahrgestelltragfähigkeit von bis zu 4,3 Tonnen, der elektrische Antriebsstrang umfasst sechs Hochvolt-Lithium-Ionen-Batterien mit je 420 Volt und 13,8 Kilowattstunden. Vom Permanent-Magnet-Motor werden 156 PS Dauerleistung über eine Untersetzung an die Hinterachse geschickt. Die Höchstgeschwindigkeit des Neulings ist auf 80 Kilometer pro Stunde limitiert, seine Reichweite soll bei gut 100 Kilometern liegen.
"Zwei unserer E-Canter werden in Berlin zur Innenstadtbelieferung eingesetzt, die anderen vier sollen im Paketdienst für Firmen- und Großkunden laufen. Alle sechs ersetzen die bisher auf den Touren eingesetzten Dieselfahrzeuge", so DHL-Mann Piotr Sikorski. Rhenus stationiert seine drei Neuzugänge am Zentrallager der Home-Delivery-Unit. Sie sollen braune und weiße Ware ausliefern.
Bei Dachser sind die Fahrzeuge Teil des Projekts City Distribution. "Es geht uns darum, für jede Stadt den optimalen Fahrzeugmix zusammenzustellen und die Flotte mit Mikro-Hubs in Innenstadtlage zu kombinieren", erklärte Dachser-Mann Stefan Hohm. Gerfried Vogt-Möbs