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Fahrbericht Renault T 480 "High" Maxispace

07.05.2015 08:00 Uhr
Fahrbericht Renault T 480 "High" Maxispace
TRUCKER war im neuen Renault T 480 "High" Maxispace unterwegs
© Foto: Renault Trucks

Der Renault T "High" beerbt den Magnum. Was das hohe Haus außer einem ebenen Boden noch bietet, klärt eine erste Fahrt im T 480 High Maxispace.

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Noch ist er ähnlich selten wie sein Vorgänger Magnum: der neue Renault T "High" mit großer Kabine und ebenem Boden. Ob und wie viel mehr an Lebensqualität der gegenüber dem Standard-T zu bieten hat, musste ein T 480 High auf einer großen Tour durch das Alpenvorland unter Beweis stellen.

Nach dem Dreh am Zündschlüssel verfällt der Franzose in leisen Leerlauf. Diesen dezenten Umgangston behält er bei. Motor- und Geräuschdämmung hat man in Lyon gut hinbekommen. Nur wenn der Wind die Kabine stark von schräg vorn anbläst, pfeift es etwas. Unter der Hütte liefert der 480 PS starke D13 eine souveräne Vorstellung ab. Die Optidriver-Software des Volvo-I-Shift-Getriebes hat Renault selbst abgestimmt: Der T verlässt sich souverän auf die 2400 Nm Drehmoment, die ab 1050 Touren anliegen. Wenngleich man das Gefühl hat, dass die Franzosen die Motoren gern eine Idee höher drehen lassen als die Schweden. Doch auch hier genügt ein leichtes Lupfen des Fahrpedals und der T schaltet hoch. Die Gangwechsel selbst erfolgen mit der von Volvo bekannten Schnelle und Unaufgeregtheit, und auch der auf dem Display angezeigte Verbrauch zwischen 24 und 25 Litern bei leichtem Landstraßeneinsatz geht für 40 Tonnen Gesamtzuggewicht in Ordnung. Die Optibrake+ bleibt mit 414 Kilowatt Bremsleistung nur 36 Kilowatt unter dem Voith VR-3520-Retarder und hält den Zug in den meisten Fällen ordentlich im Zaum. Antriebstechnisch wurden beim T die Hausaufgaben also gemacht. Die nächste Frage stellt sich nach dem Wohnraum in der Kabine.

Um den zu erreichen, muss man bei der großen Hütte vier Stufen und 23 Zentimeter mehr Höhe erklimmen. Das ist der Preis des ebenen Bodens. Die Stehhöhe vor den Sitzen beträgt wie beim Basis-T 2,13 Meter. Trotz der gut 1,6 Meter Bodenhöhe fährt sich der T sehr kompakt, wozu auch die präzise und absolut erschütterungsfreie Lenkung beiträgt - Chapeau! Die Maxispace genannte Einmann-Ausstattung erscheint durchdachter als die Version mit Stockbetten, deren oberes extrem schmal ausfällt. Im Maxispace kann der Beifahrersitz per Zug an einem Hebel um 90 Grad gedreht werden, sofern die Lehne steil genug und der Sitz auf der Sitzschiene nicht ganz hinten steht. Wie wichtig den Franzosen ein kultiviertes Menü ist, erkennt man, sobald man den Esstisch von der Rückwand geklappt hat. Wurde der ausgezogen, gibt er ein Besteckfach frei, in dem sich zwei Sätze Besteck, Teller und Gläser samt Tassen klapperfrei verstauen lassen - Esskultur à la Française für zwei.

Über dem Bett liegen beim Single-Sleeper drei Rollofächer wie bei Volvo, die beim neuen Auto so sauber und klapperfrei verarbeitet sind wie Tisch und Sitze: Auch die gaben selbst bei fiesen Querfugen oder Löchern kein Knarzen oder Zirpen von sich. An der vorderen Stauwand über der Scheibe muss der Renault-Chauffeur mit soliden Klappen vorlieb nehmen, die preisgünstiger sind als hochwertige Rollos.

AB HERBST ERHÄLT DER RENAULT TD EN VORRAUSSEHENDEN TEMPOMATEN

Beifahrerseitig fand Renault noch Platz für zwei kleine Staufächer und die dortige Lüftungsdüse zielt genau in den Schoß, wo man laut Renaults Erkenntnissen am ehesten auf Temperaturveränderungen reagiert. Auch sonst gönnte sich Renault beim T einige Eigenheiten in der Bedienung, doch daran gewöhnt man sich. Gewöhnen kann man sich auch an die satten Rastpunkte der Drehschalter für Innenbeleuchtung, Scheinwerfer und den Tempomaten. Das fühlt sich wertig an.

Bei Letzterem hat Renault keine feste Hysterese hinterlegt, sondern drei "Über- und Unterschwingmodi", die verschieden große Geschwindigkeitsfenster zulassen und den T am Berg mehr oder weniger stark abfallen lassen. Perfektioniert wird das Ganze ab Herbst, wenn auch Renault einen vorrausschauenden Tempomaten à la I-See bekommt.

Am Ende des Tages bleibt festzustellen: Das hohe Haus ist kein Muss, geht aber auch nicht auf Kosten der Fahrdynamik. Dafür schafft Maxispace Platz und erlaubt trotzdem ein gepflegtes Dreigangmenü für Zwei!

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