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Erlkönig: Der neue Scania

03.09.2015 08:00 Uhr
Erlkönig: Der neue Scania
Erwischt: Scania Erlkönig
© Foto: Diego Feccia

Die Spatzen pfeifen es von den Dächern: Der neue Scania steht kurz vor der Vollendung. Jetzt wurde ein ziemlich seriennaher Prototyp in Italien gesichtet.

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Kompliment an die Jungs in Södertälje, die den neuen Scania für die Straßenerprobung vorbereitet haben. Bei einer schnellen Begegnung im Straßenverkehr meint der Unbedarfte glatt, das aktuelle Modell vor Augen zu haben. Nur der zweite Blick offenbart, dass sich einiges getan hat.

Dem Vernehmen nach basiert auch das kommende Modell der VW-Tochter auf dem bekannten Kabinenrohbau. Das muss kein Nachteil sein, wie Daf seit Jahren beweist. Dennoch wurde an den - im Sinne des Wortes - "maßgeblichen" Dingen gearbeitet: Die versetzte Rückwand erlaubt künftig breite Betten ohne Umbauorgie und Ausziehmechanismus. An der Sitzverstellung musste Scania dagegen wenig machen, die gilt seit jeher als Maßstab.

Verschiedene Erlkönigbilder erlauben den Schluss, dass es wohl drei Kabinenversionen geben wird - alle 2,5 Meter breit, womit sich Scania treu bleibt. Dafür aber mit hohem Motortunnel à la aktueller P-Baureihe, mit niedrigem Motortunnel wie ihn aktuell der R Highline/Topline mitbringt sowie eine Version im Stile des Actros Giga- Space mit flachem Boden. Die Schweden haben aber offensichtlich einen Weg gefunden, beim größten Fahrerhaus eine bessere Einstiegsvariante zu finden, als es Mercedes oder Renault (beim T HighSleeper) hinbekommen.

Das neue Hochdach ist bei den Prototypen noch stark verkleidet. Dennoch ist zu erkennen, dass es viel mehr Platz bietet als die aktuelle Version. Ebenfalls im Stile des Daf scheinen Stauvolumen und Bewegungsfreiheit wichtiger gewesen zu sein, als eine bis auf die zweite Kommastelle ausgeklügelte Aerodynamik.

FETTE SPIEGEL, TROTZDEM EINE GUTE ÜBERSICHT

Für eine dennoch gute Aerodynamik sorgen neue, voluminöse Spiegel - endlich zitterfrei montiert! Eine schmale A-Säule in Kombination mit einem kleinen Sichtsteg zwischen Kabine und Spiegelgehäuse verbessert die Übersichtlichkeit. Mit dem neuen Modell wechselt Scania außerdem zu zwei großen sowie zwei kleinen Außenstaufächern, wie sie inzwischen en vogue sind. Damit kann der Fahrer Werkzeug und persönliche Habe besser trennen. Zudem sind die großen Stauräume von innen zugänglich.

Sicher von vielen Scania-Fahrern und -Fans mit Spannung erwartet: Die Frage, ob es auch im neuen Greif-Laster einen V8 geben wird. Zur Beruhigung der Achtzylinder-Fans: Ja, wird es geben! Glaubt man Insidern, holen sich die Schweden die Leistungskrone auch wieder zurück. Ein neues Getriebe - auch hier munkeln unsere Quellen von Themen wie Doppelkupplungsgetriebe oder Hybridmodul - verkraftet bis zu 4000 Nm Eingangsdrehmoment. Dass eine Acht vor der Leistungsbezeichnung stehen könnte, wäre also durchaus möglich.

DAS NEUE GETRIEBE SCHAFFT ENORM HOHE DREHMOMENTE

Den grundsätzlichen Verbrauchsnachteilen des V8 begegnet Scania mit der aktuellen Generation Common-Rail mit bis zu 3000 bar Einspritzdruck. Im Bereich des Möglichen ist auch eine SCR-only-Lösung im Stile der bekannten Sechszylinder. Fortschritte in der Abgasnachbehandlung lassen es wahrscheinlich erscheinen, dass auch die Achtzylinder ohne Abgasrückführung auskommen werden.

Nochmal stärker werden sich wohl die Sechszylinder präsentieren. Ein R 520 mit knapp 13 Liter Hubraum könnte eine sparsame Variante zum Achtzylinder sein. Mit DSG und extrem langer Achse würde er hohe Wirtschaftlichkeit mit maximaler Transporteffizienz kombinieren.

Abseits der Hardware profitiert Scania von der Zugehörigkeit zum VW-Konzern. Die Kooperation mit Audi und Porsche bringt neue Lösungen im Hinblick auf diverse Fahrerassistenzsysteme. Laut der Ausführungen von Scania-Chefentwickler Dr. Harald Ludanek vom letzten Jahr wird der Neue ein komplettes Paket an Sicherheitssystemen mitbringen. Dazu gehören die neueste Generation des Notbremsassistenten, neben dem Spurbindungsassistenten auch ein Spurwechselassistent und ein Toter-Winkel-Warner.

Weil Scania dem von Volvo und Mercedes aufgezeigten Trend zu einer leichten Lenkung folgt, kommt wohl eine Überlagerungslenkung. Die macht es - wie schon jetzt in einigen Luxus-Pkw möglich - dass der Schwede mehr oder weniger autonom fährt, weil die Steueranlage auch ohne Zutun des Fahrers (kleinere) Lenkbefehle selbst ausführen kann. Zum Aspekt des teilautonomen Fahrens gehören dann künftig auch ein Stau-Assistent für selbsttätiges Anhalten und Anfahren sowie eine Hilfsfunktion für Baustellenpassagen.

Der künftige King of the Road wird sich also nicht mehr nur durch schiere Kraft und Power auszeichnen, sondern vor allem durch eine Hightech-Elektronik-Plattform. Hoffentlich läuft die von Beginn an zuverlässig.

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