Es war ein Showdown wie in einem knallharten Western: Hahn vs. Albacete. Wer würde beim Finale auf der berühmt-berüchtigten Piste von Le Mans den Titel holen? Das war die große Frage, und die beiden Protagonisten schonen die Entscheidung auf bis zum allerletzten Championshiprennen der Europameisterschaftssaison 2013. Am Ende siegte Jochen Hahn mit einem hauchdünnen Vorsprung von fünf Punkten vor dem spanischen MAN-Fahrer, der, um im Bild zu bleiben, zum finalen Duell mit einem lahmen Gaul angeritten kam.
Albacete musste nach dem Crash bei seinem Heimrennen am Wochenende davor auf den MAN von Markus Oestreich umsteigen und, weil das die Regeln so vorsehen, dessen Race-Truck auch beim Finale benutzen. Zwar steht sowohl bei Antonios regulärem Truck (der reparariert worden war und von „Oese“ gefahren wurde) ebenso wie beim Leihwagen vorne MAN drauf – doch drin ist in den beiden Fahrzeugen mitnichten das Gleiche. Denn ein Rennlaster ist ein sensibles Sportgerät, dass genau auf die Bedürfnisse des jeweiligen Fahrers abgestimmt ist. Radstände oder Feder- und Dämpfereinstellungen sind nur ein kleiner Ausschnitt dessen, was die beiden Fahrzeuge voneinander unterscheidet.
Damit war Albacete von Anfang an in eine defensive Rolle gedrängt. Obwohl er noch einen winzigen Vorsprung mit ins Finale gebracht hatte, war er in einer deutlich schlechteren Ausgangsposition als der bisherige Doppel-Europameister Hahn. Der ließ denn auch nichts anbrennen, wurde in den beidne Qualifyings jeweils mit der zweitschnellsten Rundenzeit gestoppt und gewann die Rennen 1 und 3 vergleichsweise locker. Vor dem allerletzten Rennen des Jahres hatte sich Hahn wieder an die Spitze des Klassements gesetzt, wo seit dem Auftritt in Österreich Albacete gethront hatte. Maßarbeit war das, eine Punktlandung, die ihm den dritten Triumph in Reihe einbrachte.
MAN räumte in diesem Jahr wieder alles ab, was es zu holen gab: Auf Hahn und Albacete folgen Oestreich und Kiss in der Abschlusstabelle. Die Mannschaftswertung ging ebenfalls an zwei MAN-Fahrer. Das Bernau Team, bestehend aus Albacete und Oestreich, war in diesem Jahr die beste Kombination.