"Er hätte weitermachen sollen. Schumi hatte einfach das falsche Auto" - der Schwede Jerry Jansson ist fest überzeugt: Michael Schumacher ist immer noch der beste Rennfahrer im Feld.
Und Jerry trägt seine Überzeugung plakativ zur Schau: Seinen schwedisch-blauen Scania Longline 580 zieren ruhmreiche Szenen des deutschen Formel-1-Helden - fahrerseitig aus seiner Zeit bei Ferrari, beifahrerseitig ließ der sympathische junge LKW-Fahrer Schumis legendäre Benetton-Renault-Zeiten wiederaufleben.
Abgesehen von seiner Leidenschaft für sein wie er sagt "absolutes Idol" Schumacher und für schnelle Rennwagen hegt Jerry auch ein Faible für schöne Lastwagen. Sein 580er-Longline, einer von 25 gebauten, hat zwar schon einige Jahre auf dem Blechbuckel, steht aber glänzend und wie neu da. Jerry ist es fast peinlich, dass wir ihn mit ungewaschenem Fahrzeug erwischen. "Ich war die letzte Woche in Norwegen unterwegs, zum Teil üble Pisten", entschuldigt er sich.
In der geräumigen Hütte ist dafür alles Tip-Top aufgeräumt und liebevoll in Schuss gehalten. Jerry fährt mit einem Tieflader vorwiegend militärische Güter, Panzer, auch mal eine Haubitze. Heute hat er "zivil geladen", einen riesigen Filter für Sandwäsche, den er zum Hafen nach Göteborg bringt und der für Südafrika bestimmt ist. Anschließend rollt er schon wieder durch endlose schwedische Lande: In Kiruna, der nördlichsten Stadt Schwedens, muss er die nächste Fracht abliefern.
"Auf den langen Touren so eine geräumige Kabine zu haben, ist für mich ein Traum. Das findet auch sein deutscher Kollege, Christian Komann aus Lauscha, der zur "Longline-Beschau" dazustößt: "Solche Autos sollten Standard sein", fordert der Thüringer. Und ist sich Jerrys Mitleid sicher, als er erzählt, dass er in einem Volvo FH klarkommen muss - im Zweierbetrieb.