Wenn die Freude an Lastwagen auf Fernweh trifft, können eigenwillige Gedanken entstehen. Das beweist das Wohnmobil der Familie Niedergesäß aus Cottbus. Holz auf Stahlrahmen mit Kupferdach ist ziemlich ungewöhnlich, hat aber seinen eigenen Reiz. Natürliche Materialien, ein stilistisch feiner Innenausbau und liebevolle Details schaffen die Behaglichkeit einer norwegischen Blockhütte.
Die Familie war schon zu DDR-Zeiten selbstständig, der Großvater hat Familie das Wohnmobil Familie das Wohnmobil Familie selbstständig, als Busunternehmer, sein Sohn als Lackiermeister. Nach der Wende ist aus der Lackiererei ein großer Familienbetrieb mit neun Mitarbeitern geworden, den Vater Peter, Mutter Margit, Sohn Markus und Tochter Maria gemeinsam in Schwung halten. Die Basis des Blockhaus-Projekts ist ein in Speditionsdiensten gealterter Jumbo-Sattelauflieger. Der Anhänger wurde komplett zerlegt, saniert und mit neuen Fahrwerkskomponenten wieder aufgebaut. Auf dieses Chassis montierte die Zimmerei Mierzwa aus Sohland in der Oberlausitz fachmännisch ein echtes Holzblockhaus auf.
Das Fundament ist ein fester Stahlrahmen, darauf liegen zwölf Lagen Rundbalken, darauf wieder ein Rahmen. Vertikale Spannstangen, die durch das Holz geführt sind, verleihen dem Gebäude eine feste Struktur. Wahre Handwerkskunst sind das Kupferdach und die Fenster mit Rundbögen.
Im vorderen, erhöhten Teil ist eine Sauna mit Schwedenofen untergebracht, leicht zum Schlafzimmer umbaubar, dazu ein Duschbad samt Wasser-WC mit zentimeterdicker Wandverkleidung aus Onyxstein sowie ein Waschtisch aus einer tropischen Muschel und einem polierten Wurzelstock. 1200 Liter Wasservorrat machen autark, und eine elektrische Bodenheizung wärmt bei Bedarf wohlig die Füße.
Ein feiner Stahlschrank beherbergt modernste Elektrik und Elektronik, die Küche gegenüber ist in eine prächtige Eichenholzplatte eingelassen. Das Wohnzimmer mit stählernem Bullerofen im Mittelteil ist urig gemütlich, dazu trägt auch das einzigartige Raumklima des atmenden Holzaufbaus bei.
Die Heckterrasse, mit einem geschnittenen Findling gepflastert, bietet während der Fahrt Platz für das kleine Zweitfahrzeug, einen unter den Händen des Juniors zum Edeltrekker mutierten Porsche Junior aus dem Jahr 1959.
Bei Ausflügen zu den Lausitzer Seen kommt ein ehrwürdiger Scania-Haubenwagen Baujahr 1973 als Zugmaschine zum Einsatz; bei Fernfahrten sein moderner Markenbruder, ein von Markus Niedergesäß veredelter 124er-Haubenwagen. Der ist zugleich das Promotionsfahrzeug des Oberlausitzer Scaniahändlers STS, der der Familie und dem Unternehmen freundschaftlich verbunden ist.
Das Grundkonzept des Wohnmobils als Idee stammt ebenfalls vom Junior, seine Zeichnung war Basis für die rollende Edelhütte. Schon sein Großvater hatte zu DDR-Zeiten verrückte Wohnwagen mit eigenen Händen gebaut, das Blockhaus ist jetzt die würdige Fortsetzung oder Krönung der Fernwehträume.