Geheiratet haben er und Daniela pünktlich zum 85. Jubiläum der Spedition am 2. August 2019. Den Polterabend feierten natürlich alle Fahrer mit, obwohl zeitgleich der Truck Grand Prix am Nürburgring stattfand. Als Überraschung begleiteten sie den Braut-Lkw mit einem Korso von zehn Trucks zur Location. Ehrensache.
Eines Tages wird das junge Paar die Spedition übernehmen. Geregelt haben sie da nichts. Brauchen sie auch nicht. Das gegenseitige Vertrauen ist da. „Ich bin ja mit unserer Spedition groß geworden, wir haben nebenan gewohnt. Und mein erstes Taschengeld habe ich mir hier mit acht Jahren mit Ablagearbeiten aufgebessert“, erzählt Daniela. „Wer sagt, Spedition ist dröge, der lügt. In diesem Geschäft passiert so viel, man hat so viel menschlichen Kontakt, das macht einfach Spaß“, schwärmt sie.
Ihre erste Tour führte Daniela schon mit Anfang 20 nach Skandinavien – „mein Vater hat zwar gezittert, aber er hat mir vertraut“. Auch heute noch springt die Unternehmerin kurzerhand ein, wenn ein Fahrer ausfällt, und übernimmt so manche Tour. Nicht minder pragmatisch ist ihr Mann Markus, der heute im Betrieb „als Mädchen für alles“ (sagt er von sich selbst) mitmischt. Als gelernter Anlagenmechaniker sattelte er noch zum Berufskraftfahrer um.
Apropos Fahrer-Suche – das ist die große Herausforderung. „Früher half uns die Trucker-Romantik“, erklärt Daniela. „Heute muss man sich deutlich mehr einfallen lassen: Die einen wollen mehr Geld. Da helfen Prämien. Die anderen einen schicken Lkw. Manche brauchen auch den Kontakt zu uns, über Facebook oder Instagram, da engagieren wir uns. Geregelte Arbeitszeiten sind natürlich für alle ein Muss.“ Und was half am besten? „Vielleicht gerade, weil wir so klein sind, sind die Fahrer einfach gerne bei uns. Das ist ja bei uns alles sehr familiär.“