Bei einem großen Konzern könnte ich nie arbeiten“, sagt Lkw-Fahrer Bernd Buch. „Mir ist das Miteinander wichtig“. Seit mehr als 12 Jahren arbeitet er nun bei der Spedition Budde in Radevormholz. Was ihm gefällt: Sein Chef ist früher selbst Lkw gefahren. „Damals, in den 70ern und 80ern, habe ich zum Beispiel Stoffe aus Osnabrück nach Tunesien und zurück fertige Levis-Jeans befördert“, bestätigt Karl-Heinz Budde. Gut und gerne 14 Tage habe eine solche Tour damals gedauert. „Ein harter Job, aber angenehm“, erinnert sich der Geschäftsführer der Spedition. Heute würden die Lkw nur mehr bis Genua oder Marseille fahren, wo die Auflieger auf die Fähre nach Tunis geladen werden. „Das richtige Fernfahrer-Leben von früher gibt es heute nicht mehr“, bedauert Budde. Heute laufe alles unter der Maxime „schnell und billig“.
Seit 45 Jahren ist Karl-Heinz Budde in dem Familienbetrieb tätig, das sein Großvater, ein Metzgermeister, vor 85 Jahren gegründet hat. „Damals eher aus Frust, weil er nie pünktlich mit Vieh und Fleisch versorgt worden ist“, verrät Budde augenzwinkernd. Zu den Tier- und Fleischwarentransporten kam in den 50er-Jahren das Geschäft der Bahnspedition in Lüttringhausen dazu und ab 1961 der Fernverkehr. „Wir sind damals bis nach Afrika runter und nach Skandinavien hoch. Es gibt kein Land, wo wir nicht waren.“
Die große Herausforderung ist die Lkw-Fahrer-Suche
Heute beschäftigt die Budde-Spedition 27 Mitarbeiter, davon 15 Berufskraftfahrer, und setzt europaweit insgesamt über 100 eigene Einheiten ein, darunter Lösungen für Sondertransporte, zum Beispiel Spezialkoffer für den Transport von explosiven Stoffen. Einige spezielle Tieflade-Auflieger können sogar Schwergut mit 56 Tonnen am Stück mit einer Ladebreite von 4,50 Meter und einer Laderaumhöhe von 3,60 Meter aufnehmen. Zusätzlich repariert die eigene Werkstatt Nutzfahrzeuge und vermietet Lkw und Anhänger – auch für Dritte. Weiteres wichtiges Standbein: die Aus- und Weiterbildung. Nahezu jedes Wochenende schult Karl-Heinz Budde Lkw-Fahrer. Kurzum: „Für Geld tun wir (fast) alles, wenn es unserem Kunden hilft“, formuliert es der Mittelständler trocken.
Was den 64-Jährigen besonders stolz macht: 2004 stieg Tochter Daniela ins Unternehmen ein. Heute kümmert sie sich ums Kaufmännische, ihr Vater und ihr Mann Markus ums Technische.