Die beiden Männer entladen hier, wie schon bei den vorherigen Stationen, mit einem Mitnahmestapler, den Schein dafür hat Sven nämlich auch. Mitten in den Aufbauarbeiten tauchen zwei vereinzelte Läufer auf, die den Marsch eher als Marathon sehen. „Da kann praktisch jeder mitmachen“, erklärt Sven, dessen Sohn auch schon bei einem Megamarsch dabei war.
An ein Ereignis erinnert sich Sven besonders: „Einmal war einer so motiviert, der hat sogar mit Herzschrittmacher teilgenommen“, erzählt er, während er sein Fahrzeug wieder abfahrbereit macht. „Auf der Strecke ist er dann zusammengebrochen.“ Zum Glück ging am Ende alles gut und der Teilnehmer schaffte es ins Ziel.
Vom gelernten Tischler zum routinierten Lkw-Fahrer
Sven setzt zum Endspurt an. Auf der Fahrt zur letzten Station erzählt er, warum er so gerne Lkw fährt. Er war als kleiner Junge regelmäßig bei einem Bekannten auf Touren nach Italien dabei. Gelernt hat er mit der Ausbildung zum Tischler dennoch erst einen anderen Beruf. „Als ich den Gesellenbrief in der Tasche hatte, wollte ich dann doch lieber Lkw fahren“, erzählt er.
Großveranstaltungen wie der Megamarsch bringen ihn auch heute noch dazu, wieder auf Achse zu gehen. „Bei diesen Fahrten in der Eventlogistik musst du dich immer auf Neues einstellen, weil du nie weißt, was kommt“, berichtet er. Allerdings schätzt er auch seinen Schreibtischjob. „Wenn du 20 Jahre fährst, dann bist du immer weg von der Familie“, sagt Sven.
Im kleinen Ort Eichelborn, südöstlich von Erfurt, heißt es inzwischen durchatmen: Die letzte Station ist erreicht. Seine wichtigste Aufgabe beim Megamarsch hat Sven damit erfüllt und alle Stationen rechtzeitig beliefert. Viel Zeit zum Verschnaufen bleibt ihm und seinem Lkw aber nicht. Während die Teilnehmer weiter in Richtung Ziel marschieren, geht es für Sven zurück zur ersten Station. Hier muss er das, was übrig geblieben ist, wieder aufladen. Erst dann darf auch er wohlverdient über die Ziellinie fahren.