MAN und das E.ON-Tochterunternehmen E.ON Drive Infrastructure kooperieren beim Ausbau der Ladeinfrastruktur für Nutzfahrzeuge. Wie der Nutzfahrzeughersteller mitteilt, sollen im Rahmen der Zusammenarbeit Ladestandorte aufgebaut werden, die entlang des bestehenden MAN-Servicenetzes entstehen und an denen auch Nutzfahrzeuge anderer Hersteller öffentlich laden können. Allein in Deutschland seien rund 125 Standorte geplant, weitere Standorte wollen E.ON und MAN in Österreich, Großbritannien, Dänemark, Italien, Polen, Tschechien und Ungarn errichten.
An der MAN-Serviceniederlassung in Berlin-Wildau stehen bereits zwei Ladepunkte für öffentliches Laden zur Verfügung. In den nächsten Wochen folgt die Inbetriebnahme von zwei weiteren Standorten in Karlsfeld, nahe dem MAN-Unternehmenssitz in München, mit insgesamt vier Ladepunkten sowie in Fürstenwalde mit zwei Ladepunkten. An allen Ladepunkten wird man mit bis zu 400 kW laden können, so der Nutzfahrzeughersteller. Das Layout der Standorte soll speziell für das Laden von elektrischen Nutzfahrzeugen ausgelegt werden: Dazu gehört unter anderem eine Durchfahrtsmöglichkeit durch die Ladebucht, so dass Lkw nicht rangieren müssen. Bis Ende 2025 sollen 80 Standorte mit öffentlich zugänglicher Ladeinfrastruktur ausgestattet sein.
Ein weiteres Leuchtturm-Projekt hatte MAN Ende August gemeinsam mit seinem langjährigen Partner FC Bayern München vorgestellt. An der Allianz Arena in München sollen Hochleistungs- und Megawattladepunkte in drei geplanten Ausbaustufen entstehen. Darüber hinaus baut Milence, ein Joint Venture zwischen der MAN-Mutter Traton, Daimler Truck und Volvo Group, ein öffentliches Ladenetz für Lkw auf: bis 2027 in Europa sollen 1700 öffentliche Ladestationen mit hoher Kapazität gebaut und betrieben werden.
„Die Ladeinfrastruktur für batterie-elektrische Lkw ist von entscheidender Bedeutung für den Erfolg der Antriebstransformation im Güterverkehr“, sagt Alexander Vlaskamp, Vorstandsvorsitzender MAN Truck & Bus. MAN habe auf der IAA Transportation CO2-freie Trucks mit einem umfangreichen Anwendungsportfolio vorgestellt. „Damit unsere Kunden sie für ihr Geschäft nutzen können, brauchen sie Lademöglichkeiten, die öffentlich zugänglich sind und darüber hinaus auch an Depots, Be- oder Entladeorten oder Betriebshöfen zur Verfügung stehen“, so Vlaskamp.