Sichere und bewachte Lkw-Parkplätze sollten künftig standardmäßig mit Ladeinfrastruktur für alternative Kraftstoffe ausgestattet sein. Das ist die zentrale Forderung, die auf der Jahreskonferenz des europäischen Verbands für sichere Lkw-Parkplätze in Europa Esporg in Brüssel von den Teilnehmern formuliert wurde. Die Kombination von sicherem Parken und Tanken sei ein wichtiger Baustein, um den Beruf des Lkw-Fahrers attraktiv zu gestalten.
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Thomas Fabian, beim Verband der europäischen Automobilhersteller Acea zuständig für kommerzielle Fahrzeuge
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verdeutlichte Kristian Schmidt, Leiter der Abteilung Landverkehr bei der Generaldirektion Mobilität und Verkehr der EU-Kommission die Unterstützung der Esporg-Forderung durch die EU-Kommission
Doch sowohl sichere Parkplätze als auch Ladeinfrastruktur für alternative Kraftstoffe sind zurzeit noch nicht in dem Maße vorhanden, wie von der Branche gewünscht. Wobei zumindest für gesicherte Lkw-Parkplätze genug EU-Fördermittel zur Verfügung stehen. Sie würden aber nicht in ausreichendem Maße abgerufen und teilweise auch nicht für den Bau von Parkplätzen, sondern für andere Projekte von den Mitgliedstaaten verwendet, beklagte Esporg Generalmanager Dirk Penasse.
Die EU-Kommission will das ändern. Schmidt erinnerte daran, dass die EU-Kommission in den jüngsten Plänen zum weiteren Ausbau des europäischen Verkehrsnetzwerks TEN-V erstmals den Bau von sicheren Lkw-Parkplätzen verpflichtend vorschreiben will. Alle 100 Kilometer soll ein solcher Parkplatz im TEN-V-Kernnetz und auch dem erweiterten Netz bis 2040 entstehen.
Die Pläne würden zurzeit vom Europaparlament und den EU-Mitgliedstaaten bearbeitet. Dabei wollen die Mitgliedstaaten die Verpflichtung zum Bau sicherer Parkplätze in eine Empfehlung umwandeln und die Distanz auf 150 Kilometer erweitern. „Wir zählen auf das Europaparlament, damit die Beschlüsse ehrgeizig bleiben“, sagte Schmidt.
Ähnlich sieht das Szenario beim aktuellen Gesetzgebungsprozess zum Aufbau von alternativer Tank- und Ladeinfrastruktur aus. Das Europaparlament will noch mehr Ladeinfrastruktur, als die EU-Kommission vorschlägt, die EU-Mitgliedstaaten bremsen.
Die Verwirklichung der Kombination aus sicheren Parkplätzen und alternativer Tank- und Ladeinfrastruktur hänge schließlich auch davon ab, ob sich das Modell wirtschaftlich lohnt. Private Investitionen müssten möglich sein, aber letztlich sei es Aufgabe der nationalen Regierungen darauf zu achten, dass das Netz dicht genug werde.
Bezüglich der sicheren Parkplätze kündigte Schmidt für den kommenden Sommer eine Studie seiner Behörde an um zu ermitteln, wie viele sichere Lkw-Parkplätze mit welchen Standards es in der EU gebe. Für Nicolette van der Jagt, Geschäftsführerin des europäischen Verbands für Spedition, Transport, Logistik und Zolldienstleistunden Clecat, ein „absolut notwendiges“ Projekt. Damit man wisse, wo man steht.