ABB E-mobility und Traton haben zusammen mit weiteren Unternehmen einen ersten Entwurf für einen Standard für das Megawatt-Laden (MCS) von Nutzfahrzeugen entwickelt. Nun haben die beiden Unternehmen ein erstes Pilot-System installiert und getestet.
Ein MCS-Standard werde für 2024 erwartet, so die Unternehmen. Das Pilotsystem haben ABB E-mobility und Scania, eine Marke von Traton in Schweden installiert. Dabei standen vor allem die technische Machbarkeit des Systems und Steckers sowie erste Tests zur Softwarekommunikation zwischen Ladegerät und Fahrzeug im Vordergrund.
Obwohl die Ladeleistung laut den Unternehmen noch nicht im Megawattbereich lag, gelte der Test als nächster Meilenstein in der Entwicklung einer effizienten Hochleistungsladelösung für schwere Nutzfahrzeuge. ABB plant die nächste Version seiner MCS-Technologie Ende 2024/Anfang 2025 einführen.
Christian Levin, CEO von TRATON: „Das so wichtige Megawatt-Laden mit dem Megawatt Charging System, MCS, steht in den Startlöchern. Nun braucht es rasche und weitreichende Unterstützung der Politik, um schnell genug ein leistungsfähiges europäisches Ladenetz aufbauen zu können, das der Europäischen Union beim Erreichen ihrer Klimaziele den Weg ebnet.“
Mehr Tempo bei Planungs- und Genehmigungsverfahren sowie eine Harmonisierung der jeweiligen Anforderungen in den Baugesetzen der Bundesländer seien entscheidend für einen schnellen Hochlauf, so die beiden Unternehmen. Nicht zuletzt brauche die Branche klare Signale von den politischen Entscheidungsträgern.
Nur so könne Vertrauen bei den EU-weiten Logistikunternehmen und den EU-Mitgliedstaaten entstehen. Und auf diese Weise könne man sie auf den Weg hin zu einer nachhaltigen Mobilität auch im Schwerlastverkehr mitnehmen.
Die Verordnung über die Infrastruktur für alternative Kraftstoffe (AFIR) sehen die beiden Partner als einen guten Schritt in diese Richtung. Auch das Projekt ZEFES (Zero Emissions flexible vehicle platforms with modular powertrains serving the long-haul Freight Eco System), helfe, das Thema voranzubringen. Verschiedene Akteure aus Industrie und Forschung testen dabei gemeinsam unterschiedliche Konzepte für den Schwerlastfernverkehr.