Der schlimmste Stau-Tag wird aus Sicht der Experten der Gründonnerstag werden (17. April), weil viele Menschen nur über das lange Osterwochenende wegfahren. 2024 zählte Gründonnerstag zu den zehn staureichsten Tagen des Jahres, in Baden-Württemberg waren die Staus an diesem Tag zusammen 528 Kilometer lang.
Die zweite Reisewelle in den Osterferien wird ab dem Nachmittag auch auf den vielbefahrenen Autobahnen in Nordrhein-Westfalen erwartet. Der ADAC Nordrhein geht von sehr viel Verkehr zwischen 13 und 17 Uhr aus. Dann könnten Berufspendler und Reisende, die zu einem langen Wochenendausflug oder zum gut einwöchigen Urlaub aufbrechen, gleichzeitig unterwegs sein.
Auf den Autobahnen könnte es ähnlich voll werden wie am Freitag vergangener Woche unmittelbar zum Ferienbeginn, sagte ADAC Nordrhein-Sprecher Thomas Müther. Wer unbedingt am Gründonnerstag starten wolle, sollte frühmorgens oder erst am Abend aufbrechen, rät er. Grundsätzlich sollten Urlauber für die Anreise genügend Zeit einplanen, um nicht während der Fahrt in Stress zu geraten. Dann sei auch der eine oder andere Stau für Betroffene verkraftbar.
Kritische Strecken
Besonders voll wird es voraussichtlich auf den Strecken in Richtung Süden. Dazu gehören die Autobahnen 5, 81 und 8 mit dem Langzeit-Nadelöhr an der Baustelle bei Pforzheim. "Das Sorgenkind bleibt der Bereich bei Pforzheim, der durch den Oster-Reiseverkehr noch weiter belastet wird", sagte Holger Bach, Abteilungsleiter Verkehr und Umwelt beim ADAC Württemberg. Von Ostermontag an rollt der Rückreiseverkehr dann in die andere Richtung.
Das Umfahren der Autobahnen bringe aber nicht viel. Sinnvoll sei eher azyklisches Fahren nach Wochentagen und Uhrzeit: "Wenn man weitgehend frei Fahrt haben will, sollte man Samstag oder Sonntag fahren", sagte Julian Häußler, Sprecher des ADAC in Württemberg. Auch die Uhrzeit sei wichtig: "Als Faustregel gilt hier: Vor 8 Uhr oder nach 18 Uhr." Zu dieser Zeit sollten auch die Hauptstrecken Richtung Süden deutlich freier sein.
Der Kölner Ring ist laut ADAC Nordrhein weiterhin der größte Stauschwerpunkt in NRW. Mehr als 500 Baustellen auf den Autobahnen im bevölkerungsreichsten Bundesland sorgten allerdings vielerorts für eine höhere Staugefahr, wenn im Zuge der Arbeiten einzelne Fahrbahnen gesperrt oder eingeengt seien.
Besonders im Westen Berlins gibt es rund um das Autobahndreieck Funkturm nach der Sperrung der sogenannten Ringbahnbrücke weitreichende Einschränkungen. Auf der A100 steht für beide Fahrtrichtungen derzeit nur eine Fahrspur zur Verfügung.