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Iveco erneuert sein Lkw-Programm

15.11.2023 20:01 Uhr
Grüner Iveco S-Way des Modelljahres 2024 bei Autobahnfahrt
Optisch sticht besonders das neu gestaltete Logo heraus, das neue kamerabasierte Spiegelsystem gibt es gegen Aufpreis
© Foto: Iveco

Der italienische Hersteller verordnet seinen schweren Modellen S-Way, X-Way und T-Way sowie dem kleineren Eurocargo eine umfangreiche Verjüngungskur. Zudem findet die neue schwere Batterie-Sattelzugmaschine „S-eWay“ ins Programm.

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Äußerlich ist es vor allem das neu gestaltete Logo an der Front, das die Iveco-Lastwagen des Modelljahres 2024 von ihren Vorgängern unterscheidet. Ansonsten können die Neuen aber optisch nicht verleugnen, dass es sich hier eher um intensive Modellpflegen handelt als um tatsächliche Neuentwicklungen. Was nicht heißen soll, dass sich nicht viele Veränderungen an S-Way, X-Way, T-Way sowie am kleineren Eurocargo finden ließen.

Beim S-Way verweist der Hersteller beispielsweise auf den neuen „xCursor13“-Sechszylinder-Dieselmotor, der bis zu zehn Prozent weniger Kraftstoff konsumieren soll als das Vorgängeraggregat. Dafür soll unter anderem der neue Turbolader mit Dual-Flow-Technologie für ein weiteres Downspeeding des Motors sorgen. Außerdem erhöhten die Entwickler den Einspritzdruck auf bis zu 2500 bar, verpassten dem 13-Liter-Motor einen neuen, leichteren Zylinderkopf samt Zylinderblock und wollen die Reibungsverluste auf ein Minimum reduziert haben. In der Topvariante leistet das Aggregat nun 580 PS und bringt vor allem ein höheres Drehmoment von 2800 Newtonmeter mit. Für die Vielzahl der Anwendungen dürfte allerdings die schwäche Einstellung mit 500 PS und 2600 Nm bereist locker genügen. Zur Effizienzsteigerung beitragen dürfte auch den überarbeitete GPS-Tempomat, der ab sofort Kurven und Kreisverkehre erkennt und die Geschwindigkeit entsprechend anpasst. Mehr Power finden Fahrer/innen ab sofort auch bei den LNG-Gasmodellen vor. Der 13-Liter große Otto-Motor leistet in der Topeinstellung nun 500 PS und ein Drehmoment von 2200 Newtonmeter, trotzdem soll der Gaskonsum um bis zu elf Prozent sinken.

 Innerhalb der Kabine hat Iveco vor allem das Bedienkonzept der „Way-Modelle“ auf digital umgestellt. Hinter dem ebenfalls neugestalteten Multifunktionslenkrad findet man einerseits überarbeitete Lenkstockhebel vor. Besonders ins Auge fallen aber die neuen TFT-Instrumente im Zentraldisplay. Rechts daneben in der Mittelkonsole steht ein nun größer ausgeführter Touchscreen, über den viele Funktionen bedient werden, lobenswerter Weise allerdings nicht die oft benötigten Regler für Heizung und Lüftung. Außerdem legt Iveco manche beim Vorgänger fehlende Ausstattungen nach. Beispielsweise ist die Feststellbremse nun endlich elektronisch gesteuert und gegen Aufpreis ist zudem ab sofort ein kamerabasiertes Spiegelersatzsystem zu haben. Lang gewartet haben Iveco-Fahrer/innen auch auf einen größeren Lenkradverstellbereich, im 2024er-Modell kann dieser nun locker mit dem der Wettbewerber mithalten.

Letzteres gilt nun auch in Sachen Assistenzsysteme: Beispielsweise hilft der neue „Highway Assist“ die Position in der Mitte der Fahrspur zu halten, indem er Abweichungen von der Fahrspur per Kamera erkennt und per Aktivlenkung korrigiert. Hinzu kommen das Toter-Winkel- und das Abstandsinformationssystem zum Schutz von Verkehrsteilnehmern in der Nähe, die Müdigkeitserkennung, der intelligente Geschwindigkeitsassistent oder das Alkohol-Interlock.

Neben Diesel und Gaser erhält die Way-Familie zudem batterieelektrischen Zuwachs in Form des „S-eWay“. Der ist als 4x2-Sattelzugmaschine erhältlich, wobei Iveco auf Nachfragen über genaue Liefertermine noch zurückhaltend reagiert. Dank einer maximalen Batteriekapazität von 738 kWh sollen bis zu 500 Kilometer mit einer Stromfüllung drin sein. Beim anschließenden Ladevorgang sollen die Akkus mittels des 350-kW-Bordladers innerhalb von 90 Minuten wieder auf 80 Prozent geladen sein, sofern man denn eine entsprechende Hochleistungsladesäue findet. Die hohe Batteriekapazität kommt vor allem dank der zweimotorigen E-Achse zustande, durch welche die platzraubende Kardanwelle entfallen kann und mehr Raum für Akkus bleibt. Die Dauerleistung des Antriebs gibt Iveco mit 480 Kilowatt und 1800 Newtonmeter Drehmoment an. Zur Energierückgewinnung beim Bremsen stehen zudem nicht weniger als sechs Rekuperationsmodi bereit.

Beim kleineren Eurocargo-Verteiler setzt Iveco dagegen vorrangig auf CNG-Erd- oder Biogas. Dafür findet mit dem Tector-7 ein neuer, für die gesamte Baureihe verfügbarer Gasmotor ins Programm. Der 6,7 Liter große Motor ist wahlweise mit 220 PS, 250 PS oder 280 PS lieferbar. Auch hier verspricht Iveco niedrigere Verbräuche und durch nun größere Tanks eine ausgedehnte Reichweite. Natürlich ist der Eurocargo aber auch weiterhin als Diesel zu haben. Bei letzterem wie auch beim Gaser erfolgt die Kraftübertragung nun serienmäßig über das neue Achtgang-Automatikgetriebe „ZF8-HP“. Dieser von ZF zugelieferte Wandler soll die Verbräuche um bis zu fünf Prozent senken helfen.

Bei der Eurocargo-Kabine bleibt es beim bisherigen Grundlayout, auch hier hält aber die Digitalisierung Einzug. Im Mittelpunkt steht das neue volldigitale Kombiinstrument mit einem zehn Zoll großem Display, das sich nach den Wünschen des Fahrpersonals konfigurieren lässt. Zudem veränderte Iveco auch hier die Bedienelemente an den Lenkstockhebeln. Weiter rechts in der Mittelkonsole findet sich das neue 7-Zoll-Touchscreen-Infotainment-System, über das sich Funktonen wie Radio, Navigation oder Telefon steuern lassen. Hilfreich im stressigen Lieferalltag kann zudem der neue elektronischen Schlüssel sein, mit dem die neue Generation des Eurocargos ausgestattet ist.

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