Die Zahlen aus dem aktuellen Gesundheitsbericht der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) sind besorgniserregend: Während im Jahr 2015 in Deutschland noch circa sieben Millionen Menschen einen dokumentierten Typ-2-Diabetes hatten, liegt diese Zahl im Jahr 2020 vermutlich bei mindestens acht Millionen. Hinzu kommt eine Dunkelziffer von mindestens zwei Millionen. "Der Typ-2-Diabetes ist dagegen in erster Linieeine Wohlstandserkrankung, bei der trotz vorhandenem Insulin eine Insulinresistenz vorherrscht und Zucker dadurch nicht mehr im notwendigen Maße in die Zelle aufgenommen werden kann", erklärt Dr. Nikolaus Schmidt-Sibeth, Facharzt für Allgemeinmedizin, in einer Mitteilung der Mobil Krankenkasse. Ein unbehandelter Diabetes mellitus kann fatale Folgen haben, auf Dauer Organe, Gefäße und Nervenbahnen irreversibel schädigen und auch die Lebenszeit der Erkrankten verkürzen.
Fertigessen und Softdrinks meiden
Gegen den Typ-2-Diabetes könne jeder etwas tun, indem er sich möglichst moderat und gesund, zum Beispiel mit mediterraner Kost, ernähre, sich täglich bewege, regelmäßig Ausdauersport betreibe und sein Gewicht im Zaum halte, so Dr. Schmidt-Sibeth. Er rät dazu, Fertigessen, Saftschorlen und vor allen Dingen Softdrinks zu meiden. "In diesen Produkten sind enorme Mengen Zucker enthalten, die sich hinter beigefügten Säuren verstecken."
Um ein Gespür für die darin enthaltenen Zuckermengen zu bekommen, hilft es, die in einem Softdrink enthaltenen Zuckermengen pur in Wasser zu lösen. Dieses Zuckerwasser "wollen Sie in der Regel nicht freiwillig trinken. Mit Zitrone dazu wird das schon deutlich leichter. Keinen anderen Trick nutzt die Getränkeindustrie", sagt Dr. Schmidt-Sibeth. Besser sei Wasser aus der Leitung. Das sei immer verfügbar und in Deutschland das bestüberwachte Lebensmittel überhaupt.
Wann zum Arzt?
Mit welchen Symptomen sollte man sich ärztliche Hilfe holen? "Beim Typ-2-Diabetes entwickelt sich die Symptomatik eher langsamer und fällt meistens bei einer Routineuntersuchung beim Hausarzt auf. Bei Symptomen wie unspezifischer Müdigkeit, Abgeschlagenheit, nächtlichen Wadenkrämpfen, einer erhöhten Trinkmenge, Gewichtsverlust, vermehrtem Wasserlassen oder immer wiederkehrenden Harnwegsinfekten sollte stets ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden", rät der Mediziner.