In Autobahn-Baustellen passieren überdurchschnittlich viele Unfälle. Zwar sind die Folgen - vermutlich aufgrund der verminderten Geschwindigkeit - meist nicht so schwer wie auf normalen Strecken. Dafür haben die Verkehrsteilnehmer hauptsächlich am Baustellenbeginn, -ende und an den Verschwenkungen und Überleitungen Probleme.
Mit einem Beschluss vom 19.04.12 empfiehlt der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) deshalb verschiedene Maßnahmen. Nur, wenn der Fahrbahnverlauf und Veränderungen der Verkehrsführung von den Verkehrsteilnehmern rechtzeitig erkannt würden, könnten die Verkehrsteilnehmer ihre Geschwindigkeit und ihr Fahrverhalten adäquat anpassen.
Im Einzelnen empfiehlt der DVR
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Baustellen so einzurichten, dass sie mit einer Regelgeschwindigkeit von 80 km/h befahren werden können
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die Mindestbreite linker Fahrstreifen auf 2,70 m, in Ausnahmen 2,60 m zu verbreitern. Rechte Fahrstreifen sollen mindestens 3,25 m breit sein
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falls diese Mindestbreiten nicht einzuhalten seien, eine geringere zulässige Höchstgeschwindigkeit von maximal 60 km/h anzuordnen. Die Empfehlung zum versetzten Fahren könne zusätzlich zu einer Sicherheitsverbesserung beitragen
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am Baustellenbeginn verstärkt Überwachungsmaßnahmen zur Durchsetzung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit durchzuführen. Die Überwachungsstandorte sollten gut erkennbar sein und im Vorfeld angekündigt werden
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in besonderen Gefahrenbereichen fluoreszierende gelbgrüne Reflexfolien zu verwenden: am Baustellenbeginn, an Fahrstreifenüberleitungen mit starkem Querneigungswechsel und bei extremen Fahrstreifenverschwenkungen und Engstellen innerhalb der Baustelle
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im gesamten Baustellenbereich Pfeilbaken einzusetzen
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bei Überleitungen und Verschwenkungen die Mittelmarkierung aufzuweiten
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weiße Markierungslinien zu entfernen bzw. bei neuen Fahrbahnen erst nach dem Ende des Bauzeitraums aufzutragen
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innerhalb von Baustellen Beschleunigungs- und Verzögerungsstreifen immer in ausreichender Länge einzurichten
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das Baustellenende mit einer stufenweisen Aufhebung der Geschwindigkeitsbeschränkung sowie einer gleichzeitigen Verlängerung der Überholverbote für den Schwerverkehr zu verbinden.
Weitere Empfehlungen: ggf. zusätzliche Warnblinkleuchten, zusätzliche Pfeilmarkierungen auf der Fahrbahn, die Ausleuchtung kritischer Bereiche, profilierte Längsmarkierungen.
Quelle: DVR