Lange Schlangen vor Arztpraxen, Impfbussen oder anderen freien Impfangeboten: Die Nachfrage nach der dritten Corona-Schutzimpfung ist riesig. Zum Einsatz kommen bei derBooster- oder Auffrischungsimpfung ausschließlich die mRNA-Vakzine von Biontech und Moderna, letzteres allerdings nur bei Personen über 30 Jahren. Die Impfärzte müssen einen enormen Beratungsbedarf bei Patienten leisten, da viele Menschen einer Impfung mit dem Moderna-Impfstoff gegenüber skeptisch sind. Dabei eignen sich beide Impfstoffe gleichermaßen für die Auffrischungsimpfung, wie die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) nun mitteilte.
Biontech und Moderna beide wirksam und verträglich
Auch Menschen, die bei ihrer Erst- und Zweitimpfung mit einem Vektor-Impfstoff von Astra Zeneca oder Johnson&Johnson bekommen haben, erhalten nun eine sogenannte Kreuzimpfung mit einem der beiden mRNA-Vakzine. „Die Impfstoffe von Biontech und Moderna sind quasi baugleich und haben in umfangreichen Studien eine vergleichbar hohe Wirksamkeit und Verträglichkeit gezeigt – somit sind beide, unabhängig vom verwendeten Impfstoff bei der Erst- und Zweitimpfung sehr gut als Booster geeignet“, sagt Professor Dr. Georg Ertl, Generalsekretär der DGIM.
In der aktuellen angespannten Pandemie-Lage sei es wichtig, dass möglichst viele Menschen geimpft würden oder ihren Impfschutz wiederauffrischen. „Auch wenn die Schutzwirkung nach Erst- und Zweitimpfung individuell unterschiedlich wieder abnimmt, bietet die Impfung im Fall eines Impfdurchbruchs einen entscheidenden Schutz vor einem schweren Covid-19-Verlauf“, sagt Dr. Marcel Schorrlepp, Sprecher der DGIM-Arbeitsgruppe Hausärztliche Internisten.
Skepsis gegenüber Moderna unbegründet
Der im November durch den geschäftsführenden Bundesgesundheitsminister Jens Spahn verkündete Lieferengpass für den Biontech-Impfstoff führte zu einem erhöhten Aufklärungsbedarf zum reichlich verfügbaren Moderna-Impfstoff in den Arztpraxen. „Die Biontech-Impfung erfährt nach wie vor die größte Akzeptanz unter den Patienten. Doch Skepsis gegenüber dem Produkt von Moderna ist unbegründet“, versichert der Hausarzt Schorrlepp. Der Moderna-Impfstoff erzeuge sogar höhere Antikörperspiegel, weswegen er laut DGIM für den Booster sinnvoll sei. Bereits vereinbarte Impftermine sollten unbedingt wahrgenommen werden, mahnt Schorrlepp.