Die Transportleiter verlegten und programmierten das Datenkabel zwischen den Power-Pack-Units so, dass der gesamte Fahrzeugverbund mit nur einer Funkfernbedienung bewegt werden konnte. Außerdem brachten sie mit einer Schlagschnur eine Leitlinie auf der Brücke an, an welcher der Transport penibel genau entlangfahren musste.
Mit der Geschwindigkeit von 0,14 m/s ging es für die beeindruckende Konstellation von der Ulmer Brückenseite über 485 Meter in Richtung Stuttgart. Dabei behielt Fahrer Jörg Neuhäusel permanent die Querneigung im Auge: „Zu keinem Zeitpunkt wurden 1,5 Prozent überschritten – alles safe!“, ließ der erfahrene Mitarbeiter Ruhe und Erfahrung einfließen.
Kurz vor Erreichen der Endposition hatten die beteiligten Baufirmen eine sogenannte Quer-Verschub-Bahn installiert. Sie verschiebt später die Vorschubrüstung in die Position der zweiten Brückenachse. Und den ersten Träger dieser Bahn galt es, zu überwinden. Der Hindernislauf in schwindelnder Höhe begann. Während der Ladungsübergabe wuchs der Auflageabstand auf knapp 72 Meter, das Gesamtgewicht von Ladung und Fahrzeugen lag bei 438 Tonnen! Weiter ging es für die Kombination Richtung Stuttgart, wobei die Fahrwerke noch einmal um 17,40 Meter zurücksetzten und nach erneutem Vorfahren die Vorschubrüstung auch auf der zweiten Quer-Verschub-Bahn ablegten. Jörg Neuhäusel spielte bei diesen Manövern all seine Routine aus. Er bewegte die gesamte Kombination millimetergenau auf den gewünschten Punkt. Projektleiter Thomas Reuschel von Max Bögl zu diesem finalen Kunststück: „Genauer und besser kann es nicht gehen“.