Teilgenommen hatte damals hochkarätiges Personal wie etwa ein Ministerialdirigent aus dem Verkehrsministerium, Vertreter des ADAC, der Vereinigung Deutscher Autohöfe VEDA, der Generalbevollmächtigte von Tank & Rast und der CEO des Schweizer Unternehmens Move & Park, Rüdiger Anner, der damals die Initiative "Setpos" gegründet hatte, bei der es nicht nur um Lkw-Parkplätze im Allgemeinen, sondern speziell um Parkplätze mit bestimmten Sicherheitsstandards ging.
Während das Verkehrsministerium damals mit einer 2007 gegründeten "Task-Force Lkw-Parkplätze" noch am Zählen war und Ministerialdirigent Stolle bedauerte, dass man "vom Verkehr überrollt" worden sei, bezifferten andere Teilnehmer die Zahl der fehlenden Parkplätze auf 15.000. Das sollte später auch die Zählung der "Task-Force" des Verkehrsministeriums in dieser Größenordnung bestätigen.
Viel getan hat sich seither nicht. Es wurden zwar viele Parkplätze neu gebaut in den zehn Jahren, zugleich ist aber der Bedarf weiter gestiegen, das Defizit also immer noch gewaltig. Wie bei fast allen Infrastruktur-Problemen kann man der Bundesregierung inzwischen nicht mehr vorwerfen, dass sie nicht genügend Geld zur Verfügung stellen würde. Aber auch in Sachen Parkplätze gibt es zu wenige baureife Projekte, die alle Planungshürden überwunden haben, sodass man das verfügbare Geld auch verbauen könnte.
Auf der Internet-Plattform www.truckinform.eu sollte unter Federführung von Move & Park eine Datenbank aller europäischen Lkw-Parkplätze entstehen, mit Anzahl der Stellplätze und der angebotenen Einrichtungen der Rastanlage. Die Datenbank wurde von der EU-Kommission finanziert und sollte für jedermann frei zugänglich sein. Im zweiten Schritt sollte es möglich werden, die Anzahl der freien Parkplätze in Echtzeit abzufragen, und im dritten Schritt, einen der freien Plätze online zu buchen.
Über den Stand einer Suche in einer unvollständigen Datenbank der Lkw-Parkplätze ist das Projekt nie hinausgekommen. Die Domain www.truckinform.eu steht derzeit zum Verkauf, ebenso die Seite https://setpos.eu .
Wie Nikola John, Pressereferentin der Europäischen Kommission, gegenüber TRUCKER erklärt, wurde das "Setpos-Projekt in der Tat 2010 beendet". Wie viel Geld die EU in das Projekt investiert hat, wollte die Referentin nicht offenlegen. John betont allerdings, dass "die Geschichte dort nicht aufgehört hat". Zwei weitere Projekte seien mithilfe von Setpos bereits durchgeführt worden. Wie aus der Seite http://sstpa.eu-study.eu/about ersichtlich, geht es dabei um einheitliche Standards für sicheres Parken, eine Bedarfsanalyse für sicheres Lkw-Parken und eine Anleitung für Betreiber von sicheren Parkanlagen. Die Ergebnisse werden Anfang November in Brüssel präsentiert. Vorangegangen waren einige Konferenzen in Madrid, Arad, Ljubljana ...