Über die Hälfte der polnischen Transporteure erwartet einen Rückgang ihrer Umsätze in den kommenden zwei Jahren. Das ist das Ergebnis des jetzt veröffentlichten Berichts „Straßentransport in Polen“, der von der Organisation „Transport und Logistik“ (TLP) und den Analysten von SpotData herausgegeben wurde. Makroökonomische Einflüsse sind hierbei eine weit größere Sorge als Faktoren wie Fahrermangel oder Klimaschutzmaßnahmen.
Der Bericht fasst aber ebenfalls zusammen, wie groß der Transportsektor in Polen geworden ist. Seit dem Jahr 2010 stieg die Zahl der Beschäftigten in dieser Branche um 230.000 Personen. Dies ist mehr als in jedem anderen Wirtschaftszweig des Landes (auf Rang zwei folgt die IT-Branche mit einem Plus von 207.000 Beschäftigten). In einem anderen EU-Land, so der Report, spiele der TSL-Sektor eine so große Rolle wie in Polen. Auf jeden Euro des polnischen Bruttoinlandsproduktes entfallen 0,75 Tonnenkilometer Transportleistung.
Bei der letzten Untersuchung vor zwei Jahren gaben die Transporteure noch mit Abstand den Mangel an Lkw-Fahrern und sonstigen Arbeitskräften als größte Herausforderung an. Dieses Problem hat sich deutlich abgeschwächt. Jetzt bereiten die durch Gehaltszahlungen entstehenden Kosten, die abkühlende Konjunktur, die Inflation und die schwankenden Energiepreise das meiste Kopfzerbrechen.
Immer noch eine Minderheit der polnischen Firmen plant derzeit, in alternative Kraftstoffe zu investieren. Ein Drittel will auf Biodiesel setzen, 18 Prozent auf elektrisch und 15 Prozent auf mit Wasserstoff betriebene Fahrzeuge. Im Gas (LNG, BioLNG, CNG) sehen 11 Prozent eine Zukunft.