Angesichts hoher Treibstoffpreise hat sich die Speditionsbranche dafür ausgesprochen, die für Januar geplante Erhöhung der Lkw-Maut um einige Monate zu verschieben. "Es ist kaum möglich, die jetzige Mauterhöhung der verladenden Wirtschaft in Rechnung zu stellen", sagte der Vorstandssprecher des Bundesverbands Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung, Dirk Engelhardt, der Augsburger Allgemeinen. "Deswegen würden wir es begrüßen, wenn die Mauterhöhung um einige Monate verschoben würde", sagte Engelhardt.
Besonders betroffen seien Spediteure, die ihren Fuhrpark großteils auf LNG-Fahrzeuge umgestellt haben. "LNG hat sich weit mehr verteuert als der Diesel, die meisten Auftraggeber sind jedoch nur bereit, Frachtaufträge auf Diesel-Basis zu bezahlen", sagte Engelhardt.
Der Verbandschef wies zudem darauf hin, dass sich eine höhere Maut für Lkw letztlich auch auf die Preise für Verbraucher auswirken dürfte: "Wenn die Öko-Maut kommt, muss klar sein: Der Auftraggeber - und damit früher oder später der Endverbraucher - zahlt."
Ein Gesetzentwurf des Verkehrsministeriums sieht vor, dass die Gebühren für die Lkw-Maut in Deutschland Anfang 2023 steigen sollen. Das Ministerium will 2023 Änderungen zur CO2-Differenzierung der Lkw-Maut vorschlagen. Das hatten SPD, Grüne und FDP im Koalitionsvertrag vereinbart. Es solle ein CO2-Zuschlag eingeführt werden.