Mit einem Lastwagen-Korso haben Transport- und Speditionsunternehmer am Freitag in Berlin gegen aus ihrer Sicht unfaire Frachtpreise und miserable Arbeitsbedingungen protestiert.
Rund 100 Fahrzeuge, darunter Sattelzüge und Transporter, waren laut Veranstalter unterwegs, um ab dem Vormittag ausgehend von der Avus Raststätte in der Halenseestraße zum Rathenauplatz, Richtung Messedamm, weiter über den Kaiserdamm und über den Ernst-Reuther-Platz auf die Straße des 17. Juni und zum Brandenburger Tor zu fahren. Die Verkehrsinformationszentrale rechnete mit kurzzeitigen Verkehrseinschränkungen auf der Demo-Route.
Die Situation für viele Lastwagenfahrer vor allem aus Osteuropa habe sich laut der Initiative Camion Pro, die sich für die Belange der Fahrer einsetzt, in der Corona-Krise noch verschärft. Viele seien von ihren Speditionen schon zuvor schwarz bezahlt worden und hätten keine Sozial- oder Rentenversicherungsbeiträge eingezahlt.
In der Krise seien sie zunächst arbeitslos gewesen. Nun müssten sie für die Speditionen zu einem Bruchteil des ohnehin schon niedrigen Gehalts wieder fahren. Die Dumping-Löhne führten zu Frachtpreisen, bei denen andere europäische Wettbewerber nicht mithalten könnten, sagte der Veranstalter. Dazu trügen auch die unterschiedlichen Mindestlohn-Niveaus in den einzelnen EU-Staaten bei.