Angesichts immer neuer folgenschwerer Abbiege-Unfälle, bei denen Lastwagen Fahrradfahrer überrollen, setzt Berlins Verkehrssenatorin Regine Günther jetzt auf neue Ampelschaltungen. „Wir streben an, die Verkehrsströme an Kreuzungen künftig per Ampelschaltung getrennt zu halten“, erklärte die Grünen-Politikerin am Donnerstag auf Anfrage. „Dies ist nicht überall in idealer Weise möglich, soll aber überall geprüft und dort umgesetzt werden, wo es die beste der machbaren Lösungen ist.“
Verabschiedet habe sich die Verkehrsverwaltung von der Praxis, Standardlösungen wie sogenannte Fahrradweichen anzuordnen. Zwar können solche Lösungen sicherheitstechnisch auch Vorteile aufweisen, so Günther. „Allerdings sind sie ganz grundsätzlich keine attraktive Infrastruktur. Dem Ziel, mehr Menschen vom Fahrrad zu überzeugen, dienen sie kaum.“
Leider gebe es keine Musterlösung, die für jede Kreuzung passt. „Es gibt auch keine Verkehrsführung, die keine Probleme aufweist.“ Weil das so sei, benötige eine Kreuzung je nach Örtlichkeit verschiedene Elemente, um bestmöglich gesichert zu sein. „Dazu können getrennte Ampelschaltungen, bauliche Schutzinseln, Aufstellflächen, Mittelinseln, Protektionen, Farbmarkierungen, vorgezogene Haltelinien und andere Maßnahmen gehören, meistens natürlich Kombinationen davon“, erläuterte Günther. „Eine optimal geschützte Kreuzung ist stets eine Maßanfertigung.“