Eine Kooperation mehrerer Hafen- und Güterbahnbetreiber will in Nordrhein-Westfalen die Regionen Niederrhein, Ruhrgebiet und Siegerland untereinander besser per Schiff und Bahn vernetzen sowie an die Seehäfen anbinden. Dafür haben sie das Projekt Log4NRW gestartet.
Das kombinierte Bahn- und Binnenschiffsystem ermögliche erstmals Transporte zwischen den Terminals in Duisburg, Voerde-Emmelsum, Dortmund und Kreuztal, so die Partner DeltaPort, Duisport, Hafen Dortmund sowie die Kreisbahn Siegen-Wittgenstein. Die ersten Züge sollen im vierten Quartal 2023 rollen.
Dies führe zu einer Entlastung der Autobahnen 2, 4 und 45 sowie der ohnehin angespannten Verkehrssituation in Südwestfalen, insbesondere im Sauerland. Bis zu 27.000 Lkw-Fahrten könnten laut den Projektpartnern durch das neue Verkehrsangebot künftig überflüssig werden.
Neue Bahnanbindung des Siegerlandes an Dortmund und weiter Richtung Duisburg
Das System sieht Bahn- und Binnenschiffverbindungen zwischen dem Contargo-Terminal in Voerde/Emmelsum am Niederrhein in Richtung Duisburg-Walsum logport VI oder an das CTD Container-Terminal Dortmund und den Dortmunder Hafen vor. Bahn- und Schiffsverbindungen zwischen Duisburg und Dortmund ergänzen das Ganze zu einem Dreieck. Das Siegerland wird über eine Schienenverbindung des Südwestfalen Containerterminal in Kreuztal an Dortmund in das System mit eingebunden.
Von Dortmund aus haben künftig Duisburg, das Siegerland und der Niederrhein einen Anschluss an die Schienenverbindungen zu den Häfen Hamburg, Bremerhaven und Wilhelmshaven. Von Voerde/Emmelsum und Duisburg haben wiederum künftig Dortmund und das Siegerland einen Anschluss an die Schiffsverbindungen Richtung Rotterdam, Antwerpen und Zeebrügge.
Das Südwestfalen Container-Terminal für Schiene-Straße-Kombiverkehre der Kreisbahn Siegen-Wittgenstein verfügt derzeit über keine Bahnanbindung an die Drehscheiben Dortmund und Duisburg/Voerde-Emmelsum. Container aus dieser Region werden momentan per Lkw zu den Hinterlandterminals Rhein/Ruhr oder direkt in die Seehäfen transportiert.
„Es freut mich sehr, dass es unseren Logistikunternehmen erstmalig gelungen ist, Schienengüterverkehre zwischen wichtigen Wirtschaftsregionen Nordrhein-Westfalens zu schaffen. Dies ist gerade für die Region rund um die Rahmedetal-Brücke besonders wichtig“, so der NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer. Er hat die Schirmherrschaft für das Projekt übernommen.