In Polen sind zwei weitere Straßenabschnitte fertiggestellt worden, die auch für den internationalen Güterverkehr von Bedeutung sein werden: Die 23 km lange Strecke der Schnellstraße S61, auch bekannt als „Via Baltica“, zwischen der Stadt Ełk und dem Ort Śniadowo sowie 11 km der Autobahn A18, die dadurch mit der Autobahn A4 nach Breslau verbunden wird. Beide Abschnitte werden voraussichtlich bis Mitte August eröffnet werden.
Auch die gesamte A18 bis zur deutschen Grenze soll noch in diesem Jahr freigegeben werden und damit die Fahrzeit von Breslau in Richtung Berlin um ein bis zwei Stunden verkürzen. Die „Via Baltica“ wiederum verbindet Warschau mit Litauen, Lettland und Estland und ist von entscheidender Bedeutung für den Lkw-Verkehr ins Baltikum sowie nach Finnland. Ein weiterer fehlender polnischer Abschnitt der „Via Baltica“ soll ebenfalls noch dieses Jahr eröffnet werden, nämlich die Verbindung der beiden Schnellstraßen S8 und S61 bei Ostrów Mazowiecka. Es bliebe dann nur noch eine letzte Lücke in der S61 rund um die Stadt Łomża. Hier gab es Probleme wegen missglückter Ausschreibungen, sodass mit einer Fertigstellung erst 2025 zu rechnen ist. Dennoch wird schon in diesem Jahr die Fahrzeit ins Baltikum durch die Neueröffnungen massiv verkürzt – auch weil die „Via Baltica“ auf polnischem Gebiet teils auf einer völlig neuen, kürzeren Trasse in Richtung Litauen verläuft.
Aktuell gibt es in Polen bereits fast 4900 km Autobahnen und Schnellstraßen. Vor 20 Jahren waren es nur 520 km. Langfristig sollen es bis zu 8000 km werden.