Allein die bullige Optik des neuen T-Way strahlt aus, dass dieser Lkw nicht geschont werden will. Was die Verantwortlichen in Turin bei der Präsentation ihrer neuen schweren Kipperbaureihe auch nicht müde werden zu betonen. Der T-Way (das T steht für das englische Wort „tough“, übersetzt „zäh“), tritt die Nachfolge des Trakker an und baut auch weiterhin auf dessen Grundgerüst auf. Optisch und innerhalb der Kabine stand dagegen das Fernverkehrsmodell S-Way Pate, wobei es die Designer gut verstanden dem T-Way eine nötige Portion Bulligkeit in die Front zu treiben.
Die Technik ist klar auf schwerste Einsätze ausgelegt. Vom Trakker stammt der hochfeste, zehn Millimeter starke Leiterrahmen, der mit seiner Verwindungssteifigkeit von 177 kNm Maßstäbe setzen soll. Für Robustheit stehen auch die Vorderachse mit neun Tonnen maximaler Achslast und der Radaußenantrieb in Form eines Planetengetriebes an der Hinterachse, das beim T-Way Standard ist. Neu entwickelt wurde zudem das „Heavy-Duty“-Hinterradaufhängungssystem für Tandemachsen, das gleichermaßen Gewicht sparen und die Geländegängigkeit durch eine größere Bodenfreiheit und einen besseren Böschungswinkel verbessern soll.
Nicht neu, aber auch für den T-Way zu haben, ist der hydrostatische Vorderachsantrieb „Hi-Traction“ für 6x4-Fahrgestelle und -Sattelzugmaschinen, der vielen Kunden, die nur gelegentlich ins Gelände müssen, bereits genügen dürfte. Er arbeitet bei Geschwindigkeiten bis 25 km/h und wird automatisch aktiviert, um bei Bedarf eine zusätzliche hydraulische Vorderradtraktion bereitzustellen. Bezogen zu einem Allradfahrzeug liegen die Vorteile in einem deutlich niedrigeren Kraftstoffverbrauch und höherer Nutzlast.
Aber eigentlich will der T-Way ja ins schwere Gelände, weshalb er neben 6x4- und 8x4-Fahrgestellen natürlich auch als grobschlächtiger 6x6 oder 8x8 lieferbar ist. Auch Sattelzugmaschinen in 4x4-, 6x4- oder 6x6-Konfigurationen stehen bereit.
Den Abtrieb übernimmt wahlweise der kleine Cursor 9 (340 oder 360 PS) oder der bis zu 510 PS und 2300 Newtonmeter starke Cursor 13, der dem T-Way sicher besser zu Gesicht steht. Verteilt wird die Antriebskraft von der automatisierten Schaltung „Hi-Tronix mit wahlweise 12 oder 16 Gängen. Gegen Aufpreis verbaut Iveco zudem manuelle Schaltgetriebe.
Wahlfreiheit gewährt Iveco zudem bei der Kabine: Neben dem kleinen AD-Normalfahrerhaus gibt es auch die große AT-Fernverkehrskabine mit Standard- oder Hochdach.
Bestellungen für den neuen T-Way nimmt Iveco bereits entgegen, jährlich bis zu 4500 Exemplare will man europaweit an die Bauunternehmen bringen. Aus Deutschland dürften aber voraussichtlich eher wenige Bestellungen erfolgen. Schließlich ist der T-Way für deutlich höhere Gesamtgewichte konstruiert, als hierzulande erlaubt sind und auch Offroad-Gelände sind eher selten. Da passen die etwas braveren „X-Way“-Baufahrzeuge für die meisten Einsätze wahrscheinlich einfach besser.