Zu diesem Ergebnis kommen die Experten beim ersten Deutschen Tunnelkongress in Rostock. Aus den Katastrophen der vergangenen Jahrzehnte etwa in den Alpen sei viel gelernt worden. "Es gibt keinen Tunnel mehr ohne Videoüberwachung, jeder Quadratmeter kann eingesehen werden", sagte der Direktor des Instituts für Straßenwesen an der Technischen Hochschule Aachen, Bernhard Steinauer. Allerdings gebe es keinen Grund zur Zufriedenheit. "Deutschland hat Glück gehabt." Denn die Schwachstelle im System Tunnel bleibe der Mensch. Bei einem Test im Jahr 1999 wurden von 20 Tunneln noch fünf als bedenklich und drei als mangelhaft eingestuft. 2012 fiel keiner mehr durch. In Deutschland gibt es 330 Tunnel mit einer Gesamtlänge von 250 Kilometer.
Derzeit werde ein Infrarot-System entwickelt, das unnatürliche Hitze etwa an Reifen oder Bremsscheiben feststellen kann. Dann würde ein Auto schon gestoppt, bevor es in die Röhre einfährt. Es werde auch an Systemen gearbeitet, die Gefahrgutzeichen an Lastwagen erkennen. "Dann wissen wir jederzeit, welches Gefahrenpotenzial sich aktuell im Tunnel befindet", sagte Steinauer.