Nach Daten des lettischen Statistikamtes CSB ist der Frachttransport im ersten Quartal gegenüber dem Vergleichsquartal des Vorjahres um 17,8 Prozent zurückgegangen. Dies betrifft alle Transportarten. Der Straßentransport nahm um 10,9 Prozent auf 16,2 Millionen (Mio.) Tonnen für die Monate Januar bis März ab, der Schienentransport fiel um 35,4 Prozent auf 4,4 Mio. Tonnen, der Umschlag in lettischen Häfen fiel um 10,6 Prozent auf 11 Mio. Tonnen. Gut die Hälfte davon, nämlich 5,3 Mio. Tonnen, entfielen auf den Port Riga, (-8,6 Prozent (%)), 3,1 Mio. Tonnen auf den Hafen in Ventspils (-20,9%) und 1,9 Mio. Tonnen auf den Port Liepāja (-6,8%).
Im Gegensatz zum Cargo erhöhte sich der Passagiertransport im selben Zeitraum deutlich um über 30 Prozent. Hauptgrund für den Rückgang bei der Fracht ist der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine. Zum einen wurde dem an Russland grenzenden Lettland dadurch der östliche Markt weitgehend abgeschnitten, zum anderen führte der Krieg gemeinsam mit den Nachwirkungen der Corona-Pandemie zu wirtschaftlichen Verwerfungen wie einer Inflationsrate von über 20 Prozent im vergangenen Jahr.
Damit scheint ein Aufwärtstrend zu stoppen, der in der Transportbranche Lettlands jahrelang angehalten hatte: Die Zahl der Frachttransporteure stieg von 2014 bis 2022 von etwa 3950 auf 4930, die Zahl der Fahrzeuge im internationalen Frachtverkehr von rund 14.300 auf 15.400.