Hier läuft über die Bundesautobahnen A1, A4 und A61 der Hauptdurchgangsverkehr um Köln vorbei", begründete Mundorf-Prokurist und technischer Leiter des Unternehmens, Christian Kast, das Interesse an dem Gelände in Frechen. Außerdem gehen viele Lieferungen in die Nachbarschaft des Autohofs. Die Fahrer suchen Platz für die Ruhepause.
Pächter Günther Dederichs sah viel Potenzial für den 42.000 Quadratmeter umfassenden Standort im Gewerbegebiet Europapark. Ein Partner für die Gastronomie war schnell gefunden: die Miss Pepper Gastro GmbH, die von Wilhelmshaven bis Dasing Autohof-Restaurants betreibt.
82 durch Schranken geschützte Lkw-Stellplätze, mehr als 100 Pkw-Parkplätze und eine großzügige Zufahrt machten das Gelände für alle Beteiligten so attraktiv, dass sie schnell den Umbau in Arbeit nahmen.
RÖMISCHE VILLA VERZÖGERT DIE BAUARBEITEN
Doch dann kam, was im Kölner Umland häufig kommt, wenn man ein Loch gräbt: Die Bauarbeiter stießen auf eine römische Villa, die Arbeiten mussten unterbrochen werden und die Archäologen rückten an. Der Eröffnungstermin Anfang des Jahres war nicht mehr haltbar. Dennoch schritten die Arbeiten im Einvernehmen mit den Altertums-Fachleuten gut voran.
Aus dem veralteten Hauptgebäude ist ein ansehnliches, 1200 Quadratmeter großes Wirtschaftsgebäude mit fast 90 Quadratmeter großem Tankstellenshop geworden. Restaurant, Shop und Zapfsäulen arbeiten seit Februar. Für Lkw-Diesel gibt es drei Hochleistungs-Zapfsäulen und AdBlue. Fünf feste Mitarbeiter und vier Aushilfen sorgen für einen 24-Stunden-Betrieb.
Die Waschräume und sanitären Anlagen sind sauber und geräumig. Das benachbarte Restaurant wartet mit Spezialangeboten auf die Trucker. Diese können ihre zehn Euro Parkgebühren, die sie an der Schranke entrichten müssen, sowohl im Shop als auch im Restaurant komplett als Gutschein einsetzen. Die Parkgebühr wird erst nach vier Stunden fällig, das Gelände ist kameraüberwacht. Pächter Dederichs legt großen Wert auf ein ordentliches Umfeld, drinnen wie draußen.
Der Lkw-Parkplatz ist abends zu 60 bis 70 Prozent belegt. "Wenn sich erst herumgesprochen hat, dass der Hof wieder geöffnet hat, ist es hier ruckzuck voll", prophezeit Fahrer Reinhard Tobis. Der 64-Jährige muss nach Düsseldorf und wollte eigentlich auf der A61 einen Platz finden - vergeblich. Von Frechen war er angenehm überrascht: "Sauber, lecker belegte Brötchen und faire Preise", so sein Urteil. Für den Shop wünscht er sich ein paar mehr Lebensmittel- vom Aufschnitt über die Butter bis zum Scheibenbrot wäre ihm alles willkommen.
Ralf Jens liefert im Gewerbegebiet Frechen aus. Sein erster Eindruck ist positiv: "Es ist sauber, geräumig, die vier Duschen sind in Ordnung, es gibt sogar eine Dusche für Damen", fügt er anerkennend hinzu. Das Miss Pepper Restaurant findet seine Zustimmung: "Schnell und freundlich."
Trucker Peter Auch muss nach Zeebrügge: "In Holland oder Belgien bekomme ich am frühen Abend keinen Parkplatz", erzählt er. Der Frechener Autohof sei ideal, groß genug, liege optimal an der Strecke. Das Frühstück werde er nach der Nachtruhe kritisch prüfen, sagt er und schmunzelt.
EINE MÜNZWASCHMASCHINE WÄRE EINE GUTE SACHE
Ähnlich äußert sich Frank Arlt, der Obst und Gemüse geladen hat: "Kollegen haben mir gesagt, dass der Hof wieder geöffnet sei und es sich lohne", berichtet er. Ihm gefällt alles ganz gut, aber einen Geldautomaten wünscht er sich noch und Trucker-Spezialangebote an der Frischetheke. Er regt Frigo-Plätze mit Stromanschluss für die Kühlung an, damit das Aggregat nachts beim Schlafen nicht stört.
Ingo Konen hingegen führt ein besonderes Anliegen nach Frechen: Der Fahrer arbeitet als Dozent in der Weiterbildung, Sonderthemen Zoll und Logistik. Er trifft sich hier mit den Autobahnpolizisten Tom Fiala und Michael Tangermann. Gemeinsam sprechen die drei über den kommenden Fernfahrerstammtisch am 23. Mai ab 18 Uhr. Der Stammtisch läuft schon erfolgreich in den Autohöfen Aachen und Düren - Frechen passt ideal ins Konzept. "Ein Hof in der Größe auch hier im Restaurant haben wir im Kölner Raum sonst nicht", sagt Tom Fiala. Auch Konen ist mit dem neuen Hof zufrieden. Eine Münzwaschmaschine nebst Trockner würden den Standort veredeln, findet er. Martin Heying