Vom Büro in Timisoara aus suchen Mitarbeiter nach qualifizierten LKW-Fahrern, die sie interessierten Unternehmen in Deutschland vorschlagen. Potenzielle Fahrer durchlaufen eine Woche lang theoretische, praktische und medizinische Tests. Wenn es der deutsche Elvis-Partner wünscht, erhält der Fahrer noch in Rumänien einen Deutsch-Kurs. "Eine kurzfristige Tätigkeit von ein paar Monaten ist nicht in unserem Interesse. Wir wollen die Fahrer dazu ermutigen, ihren Lebensmittelpunkt nach Deutschland zu verlagern, um langfristig gute Mitarbeiter zu gewinnen", sagt Jochen Eschborn, Vorstand der Elvis AG.
Mit dem Programm möchte der Unternehmer-Verbund auf den zunehmenden Mangel an qualifizierten LKW-Fahrern in Deutschland reagieren. "In Deutschland gibt es viel zu wenige Fahrer, so dass wir uns für einen anderen Weg entschieden haben", erläutert Eschborn. Langfristig erarbeite die Vereinigung zwar alternative Konzepte, wie man den Beruf auch für deutsche Arbeitnehmer attraktiver machen könne, zum Beispiel durch Einsätze im Systemverkehr, wo der Fahrer feste Arbeitszeiten hat und öfter nach Hause kommt. "Allerdings ist dies ein langer Prozess und daher keine Lösung für den aktuellen Fahrermangel", erklärt Eschborn auf Nachfrage des TRUCKER.
"Die rumänischen Fahrer haben das gleiche Lohnniveau wie die deutschen Fahrer. Die Gefahr eines Abrutschens des gesamten Lohnniveaus auch für deutsche Fahrer besteht also überhaupt nicht", meint Eschborn.
HINTERGRUND
Die Elvis AG (Europäischer Ladungs-Verbund Internationaler Spediteure) ist ein Zusammenschluss von mehr als 130 Frachtführern mit 124 Standorten in Deutschland und 72 im europäischen Ausland. Die Elvis AG verfügt über eine Flotte von mehr als 13.000 LKW und bezeichnet sich als größtes Transportnetz Europas.