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Bundesverkehrsministerium: Autobahn-Neubauten könnten teurer werden

17.10.2022 13:51 Uhr | Lesezeit: 5 min
Symbolbild Baustelle Autobahn Verkehrsetat
Der Bau von drei großen Autobahn-Projekten in Norddeutschland könnte deutlich teurer werden (Symbolbild)
© Foto: ollo/ iStock

Die allgemeine Preissteigerung trifft auch den Straßenbau. Für drei große Autobahn-Neubauvorhaben in Norddeutschland rechnet das Bundesverkehrsministerium mit Mehrkosten.

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Die Kosten für den Bau von drei großen Autobahn-Projekten in Norddeutschland könnten nach Angaben des Bundesverkehrsministeriums (BMDV) insgesamt deutlich teurer werden. Die Investitionen der geplanten Küstenautobahn A20, der A39 von Lüneburg nach Wolfsburg sowie für den Lückenschluss der A33 bei Osnabrück liegen nach neuen Berechnungen insgesamt mehrere Hundert Millionen Euro höher als bislang geplant. Als Gründe werden steigende Rohstoffkosten und eine hohe Nachfrage angeführt, wie das Bundesverkehrsministerium auf Anfrage der „Deutschen Presse-Agentur“ mitteilte. Zuvor hatte der „Weser-Kurier“ darüber berichtet.

Für die Küstenautobahn A20 plante die Bundesregierung bislang für alle Ausbauabschnitte in Niedersachsen und Schleswig-Holstein mit genehmigten Kosten von rund 4,3 Milliarden Euro. Diese Kosten werden einer Sprecherin zufolge regelmäßig auf Grundlage des quartalsweisen Baupreisindexes für den Straßenbau fortgeschrieben und hochgerechnet.

Nun werden Kosten in Höhe von rund 5,6 Milliarden Euro erwartet. Die Schätzungen basieren auf dem Stand der Preisentwicklung im vierten Quartal 2021 – also noch bevor Bau- und Energiekosten auch in Folge des russischen Kriegs in der Ukraine noch einmal deutlich anstiegen.

Für den Teilabschnitt der A20 von Westerstede im Ammerland bis an die Elbe nach Drochtersen und samt Anschluss an die A26 bei Stade könnten sich die Kosten von bislang rund 3,2 auf rund 3,9 Milliarden erhöhen. Für den neuen Elbtunnel samt dem zu bauenden Autobahnkreuz Kehdingen werden laut Bundesverkehrsministerium nun rund 1,5 Milliarden Euro veranschlagt – zuvor war mit rund 1,2 Milliarden gerechnet worden. Für die neue A20-Trasse von Glückstadt nach Weede betrugen die bislang genehmigten Kosten 725 Millionen Euro. Nun könnten für das Vorhaben rund 1,1 Milliarden Euro ausgegeben werden.

In den Kostenrechnungen für die drei Teilabschnitte ist der niedersächsische Anteil am Elbtunnel laut dem Bundesverkehrsministerium doppelt einberechnet, weshalb die Summe der einzelnen Abschnitte von den genannten Gesamtkosten abweicht. Die Summen basieren auf einem Bericht des Ministeriums, der Anfang September an den Haushaltsauschuss des Bundestages übermittelt wurde. Der Bericht liegt der „Deutschen Presse-Agentur“ vor.

Die A20 gibt es bereits ab der polnischen Grenze durch Mecklenburg-Vorpommern bis nach Bad Segeberg in Schleswig-Holstein. Von dort soll sie mit einer Elbquerung Niedersachsen erreichen und bis Westerstede führen. Über den Bau wird immer wieder gestritten.

Die Preissteigerungen wirken sich auch auf zwei weitere Autobahn-Neubauvorhaben in Niedersachsen aus: Für die A39 von Lüneburg nach Wolfsburg rechneten die Behörden bislang mit genehmigten Kosten in Höhe von rund 1,4 Milliarden Euro. Diese könnten mit Stand Ende 2021 nun auf rund 1,6 Milliarden steigen. Für den Neubau der A33 von Osnabrück-Belm bis zur A1 nimmt die Bundesregierung nun Kosten von bis zu 184,3 Millionen Euro an. 2016 waren noch 142,3 Millionen Euro für das Vorhaben taxiert worden. (tb/dpa)

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