Lange wurde auf den neuen Impfstoff gewartet, denn er unterscheidet sich von den bisheringen Impfstoffen gegen Corona und könnte dazu beitragen, die noch bestehende Impflücke zu verringern. Denn anders als die bisher verimpften Vakzine von Biontech und Moderna basiert der neue Impfstoff Nuvaxovid nicht auf dem mRNA-Verfahren, bei dem Teile der Virus-Erbinformationen als eine Art Bauplan für einzelne Virusproteine mitgegeben werden, wodurch der Impfling selbst eine schützende Immunantwort herstellen kann. Bei dem neuen Impfstoff des US-amerikanischen Herstellers Novavax handelt sich um einen Proteinimpfstoff mit einem Wirkverstärker, der, wie die mRNA-Impfstoffe, keine vermehrungsfähigen Viren enthält, stattdessen aber künstlich im Labor hergestellte Bestandteile der Hülle des Virusproteins, mit denen gezielt Antikörper gegen das Coronavirus gebildet werden können. Wie alle anderen in Deutschland zugelassenen COVID-19-Impfstoffe ist er funktionell also ein Totimpfstoff, weil er keine Erreger oder Erreger-Bestandteile enthält, die sich selbst vermehren oder eine Erkrankung auslösen können.
Zwei Dosen innerhalb von drei Wochen
Vorgesehen für eine vollständige Grundimmunisierung sind bei Nuvaxovid von Novavax zwei Dosen im Abstand von drei Wochen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt ihn für Personen ab 18 Jahren, jedoch sind Schwangere und Stillende bislang von der Empfehlung ausgenommen, weil entsprechende Sicherheitsdaten noch fehlen. Eine Impfung in der Schwangerschaft und Stillzeit ist im Einzelfall dennoch möglich. Als Auffrischungs- oder Booster-Imfpung ist Nuvaxovid aktuell noch nicht zugelassen, zurzeit kann der Impfstoff nur zur Grundimmunisierung eingesetzt werden. Auch nach einer Grundimmunisierung mit Nuvaxovid wird eine Auffrischungsimpfung nach zirka drei Monaten empfohlen. Momentan steht er wegen der großen Nachfrage aber erst einmal dem Personal im Gesundheitswesen zur Verfügung.
Wirskamkeit vergleichbar mit mRNA-Impfstoffen
In den Zulassungsstudien zeigte der Impfstoff eine mit den mRNA-Impfstoffen vergleichbare Wirksamkeit. Laut Zulassungsstudie sinkt die Wahrscheinlichkeit, an COVID-19 zu erkranken, nach zwei Impfdosen Nuvaxovid um etwa 90 Prozent. Aussagen zur klinischen Wirksamkeit gegendie Omikron-Variante können aktuell jedoch noch nicht getroffen werden.
Typische Impfreaktionen bei Nuvaxovid
Nuvaxovid führt häufig zu lokalen und systemischen Impfreaktionen, die über wenige Tage anhaltenkönnen und ähnlich stark sind wie nach der Impfung mit den anderen COVID-19-Impfstoffen. Am häufigsten werden Schmerzen, Rötung oder Schwellung an der Einstichstelle, Müdigkeit, Kopf-, Muskel- und Gelenkschmerzen berichtet.