Bestimmte klimatische Verhältnisse können aktuell dazu führen, dass die UV-Strahlung stellenweise auch jetzt schon so intensiv ist wie im Sommer. Bedingt durch den Klimawandel hat zudem die Sonnenscheindauer in den Frühlingsmonaten zugenommen. Zum Schutz vor Hautkrebs sollte die Haut daher sehr behutsam an die Sonne gewöhnt werden, warnt die Deutsche Krebshilfe.
UV-Strahlung verursacht Hautkrebs
Im Frühling ist die Haut vermehrt ultravioletter Strahlung der Sonne ausgesetzt. "Sie ist der Hauptrisikofaktor für das Entstehen von Hautkrebs", sagt Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe. Treffen diese Strahlen auf ungeschützte Haut, entstehen innerhalb von Sekunden Schäden im Erbgut von Hautzellen. "Ein ausgeklügeltes körpereigenes Reparatursystem erkennt und erhebt diese Schäden bis zu einem gewissen Grad sehr gut", erklärt Professor Dr. Eckhard Breitbart, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention (ADP). "Gerade bei erhöhter UV-Strahlung besteht aber die Gefahr, dass geschädigte Zellen dauerhaft in der Haut verbleiben. Aus ihnen kann im Laufe von Jahrzehnten Hautkrebs entstehen." Die Deutsche Krebshilfe und die ADP raten daher dazu, Haut und Augen zu schützen - durch Schatten, Kleidung, Sonnenbrille, Kopfbedeckung und Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 30 oder höher.
UV-Index als Indikator für Intensität der Strahlung
Die Intensität der Frühlingssonne wird leicht unterschätzt. Da Stahlungswerte von einer Reihe verschiedener Faktoren abhängen, ist eine Vorhersage nur kurzfristig möglich. Tagesaktuell bietet der UV-Index (UVI) Auskunft über die zu erwartende Intensität der Sonnenstrahlung. In Deutschland weisen die Frühlingsmonate im Trend eine immer höhere Durchschnittstemperatur auf. "Bezogen auf den vierjährigen Mittelwert zwischen 1961 und 2021 liegt der langfristige Temperaturanstieg im April letzten Jahres bei plus 1,8 Grad Celsius. Auch die Sonnenscheindauer im April hat sich im langfristigen Trend um 35,7 Stunden erhöht", sagt Professor Dr. Andreas Matzarakis, Meteorologe beim Deutschen Wetterdienst (DWD). Dies kann dazu führen, dass sich Menschen öfter und länger im Freien aufhalten und ihre Haut dadurch über das Jahr hinweg mehr der UV-Strahlung der Sonne ausgesetzt ist. Die Hautkrebsprävention sollte daher dringend schon im Frühling beginnen.