Der Markt boomt: 2017/18 gingen innerhalb eines Jahres 225 Millionen Packungen über die Ladentheke, so eine Marktanalyse von Insight Health, die der Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde in Auftrag gegeben hat. Spitzenreiter war mit 37 Millionen Packungen der Mineralstoff Magnesium, gefolgt von Vitamin C (30 Mio.) und Multivitaminen (25 Mio.).
In einer Pressemitteilung betont das Bundeszentrum für Ernährung BZFe nun, dass für gesunde Menschen Nahrungsergänzungsmittel "schlicht überflüssig" sind. Ernährungswissenschaftler Harald Seitz vom BZFe: "Eine ausgewogene, abwechslungsreiche Ernährung reicht normalerweise, um den Bedarf an Mikronährstoffen wie Vitamine und Mineralstoffe zu decken." Bei einigen wenigen Nährstoffen wie Jod, Vitamin D und Folsäure sei die durchschnittliche Versorgung in Deutschland zwar nicht optimal. "Ein Mangel lässt sich meist aber mit einer gezielten Lebensmittelauswahl beheben", erklärt Seitz. Eine Nahrungsergänzung kann sinnvoll bei Menschen mit einem höheren Bedarf sein, etwa alten Menschen, Schwangeren oder Stillenden. "Aber auch hier geht es lediglich um einzelne Nährstoffe, die gezielt und nur auf ärztliche Empfehlung ergänzt werden sollten", so Seitz.