Wie meinte TRUCKER-Chefredakteur Johannes Reichel zur Begrüßung: "Alles, was mehr als zwei Mal stattfindet, hat bereits Tradition!" Insofern darf man bei der FH16 Challenge von einer Tradition sprechen. Nach 2006 und 2009 trafen sich zum dritten Mal TRUCKER-Leser zur Zwischenrunde am Truckstop Schweitenkirchen. Es ging um drei Tickets für die Traumreise zur Volvo-Zentrale ins schwedische Göteborg, wo das große Finale ansteht. Ex-Teilnehmer schwärmen noch heute von dem Trip ...
Auch Petrus scheint Leistungsfetischist zu sein, er beglückte mit goldenem Herbstwetter. Wer es bis zur Ausscheidung schaffte, hatte sich bereits in Runde eins, einem Wissenstest mit zehn knackigen Fragen, bewährt. Nur mit null Fehlern konnte man sich qualifizieren. Das haben nicht mal 40 Prozent aller Teilnehmer geschafft - trotz Google und Volvo-Website ...
So gab es glückliche Gesichter bei denjenigen, die dazu noch das nötige Losglück hatten. Nach einem fröhlichen Abend-Event mit Brauereivisite in Weihenstephan und gewichtiger bayerischer Kost, wurde es tags drauf noch ein wenig schwerer - mental. An Station eins gab's 30 knifflige Fragen zu Volvo und zur Berufskraftfahrer-Qualifikation zu lösen. Immerhin schaffte es Holger Heberle als Bester, 26 Fragen richtig zu beantworten. Als Stationsgewinner zeigte er sich aber sichtlich enttäuscht, dass es am Ende punktgleich mit Andreas Kintscher nur für den undankbaren vierten Platz reichte.
HÖCHSTE PRÄZISION: PYLONE IN DEN KARTON BUGSIEREN
Umzudenken, oder besser gesagt spiegelverkehrt zu lenken, erforderte die Geschicklichkeitsstation. Hier mussten die Teilnehmer mit einer an der vorderen Kupplung angehängten Schubstange Pylonen versetzen. Ein exzellentes Ergebnis verbuchte Michael Gebhardt, der die drei Signalhütchen in unter drei Minuten verschob - während der Langsamste an dieser Station über zehn Minuten benötigte!
Ähnlich groß zeigten sich die Differenzen bei der Rangierübung mit Trailer. Als kleinen Bonus hatten wir eine Sonderübung eingebaut. Wer es schaffte, einen auf dem vorderen Aufstieg platzierten Pylon zielgenau in einen Karton zu bugsieren, durfte sich 30 Sekunden Bonus gutschreiben lassen. Letztlich schaffte das nur ein einziger Fahrer: Sascha Bell, der sich damit an die Spitzenposition in dieser Übung setzte. Wer Saschas Rekordfahrt/-wurf nachvollziehen möchte, kann sich ein Video davon auf der TRUCKER-Facebook-Seite ansehen (Eintrag vom 19. Oktober).
Höhepunkt der FH16 Challenge - wie sollte es anders sein - waren natürlich die einstündigen Testfahrten mit Europas stärkstem Serien-LKW. Weil die hohen Spritpreise auch Einfluss auf die Fahrerschaft haben, galt es, die 750 Pferdestärken und 3550 Newtonmeter möglichst effizient einzusetzen. Die hügelige A93 zwischen Holledau und Regensburg bot beste Voraussetzungen, lange zu rollen, mit Power die Berge hochzuziehen und so am Ende eine hohe Transporteffizienz zu erzielen.
Weil sich die drei eingesetzten FH16 etwas unterschieden, gab es drei Stationsgewinner: Andreas Kintscher, Andreas Bittner und Michael Gebhardt schafften es schnell und mit niedrigem Verbrauch, die anspruchsvolle Strecke zu bewältigen. So manches Ergebnis dokumentierte aber auch, dass es einigen Fahrern - leider hatte sich keine Fahrerin für die Challenge qualifiziert - wohl mehr ums "fliegen lassen" ging. Wenn schon über 700 Pferdchen, dann "pedal to the metal". Auch gut! Für die Schwedenreise reicht's dann nicht, Spaß gemacht hat's aber allemal - wie die durch die Bank zufriedenen Gesichter der Teilnehmer zeigten!
NIEMALS AUFZUGEBEN LOHNT SICH AM ENDE
Am Ende des teils anstrengenden, in jedem Fall hochintensiven Tages standen mit Michael Gebhardt, Helmut Ostermaier und Andreas Bittner drei verdiente Sieger auf dem Podest. Dass es sich lohnt, zu kämpfen, demonstrierten vor allem Andreas und Michael. Sie hatten sich zum zweiten Mal qualifiziert, weil der erste Auftritt nicht von Erfolg gekrönt war. Jetzt hat's geklappt mit dem Ticket nach Schweden!