Schon 1992 gründete sich in Österreich ein Fahrerclub, der sich nicht - wie etwa die französischen Routiers - als Gewerkschaft geriert, sondern als ein Treffpunkt für Gleichgesinnte mit dem Ziel, bei Ausflügen und Treffen Gemeinschaft zu pflegen, Schulungsangebote zu vermitteln und das Image der Trucker in der Öffentlichkeit zu verbessern. Der Commander Club feierte letztes Jahr sein 20-Jähriges und war der Zeit voraus. Andernorts wurden vergleichbare Clubs Jahrzehnte später gegründet.
Der Name für den Club stammt eigentlich von einer Kabinenvariante. In Österreich wurden Ende der 80er-Jahre MAN- (oder ÖAF) LKW mit einer geräumig und umfassend ausgestatteten Kabine mit Namen "Commander" verkauft. Trotzdem war der Club kein Verein für Luxus-Trucker, sondern für alle Fahrer und "Sympathisanten". Bis heute wird der Commander Club von der österreichischen MAN-Tochter finanziert, hat derweil an den internationalen MAN-Fahrerclub Truckers World angedockt, aber den Namen behalten. Der Hersteller deckt seit der Gründung alle administrativen Kosten, so dass die Beiträge der Mitglieder in vollem Umfang für soziale Zwecke verwendet werden können.
Zuletzt half der Commander Club einem Kollegen, der beim Beladen von einem Rohr getroffen wurde, wobei ein Halswirbel brach. Seit diesem Unfall ist Manfred Köhler querschnittsgelähmt und kann nur noch die Arme bewegen. Zur Erhaltung bzw. Stärkung seiner Arm-Muskulatur wünschte er sich ein Handbike - Krankenkasse und die Rentenversicherung wollten die Kosten nicht übernehmen, da es sich um ein Sportgerät handle.
Der Club-Vorstand war zur Freude des früheren Fahrers anderer Meinung - neben medizinischen Gründen spreche auch die Tatsache, dass die Lebensqualität des Invaliden verbessert werde, für die Anschaffung des Handbikes, bezahlt aus dem Clubfonds. Insgesamt wandten die "Commander" mehr als 100.000 Euro Hilfsgelder für 31 Fälle auf.