Selbst ist die Frau: Erst im September letzten Jahres begannen die "Azubinen" Franziska Nothofer und Romina Wirth ihre Ausbildung zur Groß- und Außenhandelskauffrau bei Kemapack und schon griffen sie aktiv ins Ausbildungsgeschehen ein: "Uns fielen immer wieder kritische Beiträge in Funk und Fernsehen auf, in denen die Tauglichkeit von Auszubildenden und die Qualität der betrieblichen Ausbildung diskutiert wurden. Daher wollten wir etwas tun und mit unserem Unternehmen zu einer Verbesserung beitragen."
Da sich Kemapack auf Produkte und Lösungen rund um Umreifen, Stretchen, Kanten schützen sowie Ladungssicherung spezialisiert hat, zählt das Seminar zur Ladungssicherung zum Pflichtprogramm für alle Azubis des Unternehmens. "Wir haben gleich im Herbst teilgenommen und fanden das Ganze ziemlich anspruchsvoll", erinnert sich Romina Wirth.
Kurz danach hatten die beiden die Idee, die Inhalte so aufzubereiten, dass sie für junge Leute spannend und interessant sind, aber trotzdem alle gesetzlich vorgeschriebenen Themen vermittelt werden. "Um möglichst vielen Azubis in der Region die Teilnahme zu ermöglichen, wollten wir den Workshop kostenlos anbieten."
DIE SEMINARPLÄTZE WAREN SCHNELL BELEGT
Und ebenso wichtig wie die Kostenfrage war den 14 jungen Teilnehmern, dass sie alle den Ladungssicherungsschein nach VDI-Richtlinie mit nach Hause nehmen konnten. Eine Zusatzqualifikation, die in der Praxis zählt und letztlich auch für mehr Sicherheit auf den Straßen und an den Rampen sorgt. Ladungssicherungsworkshops sind ein fester und kostenpflichtiger Bestandteil des Kemapack-Seminarangebots. Aber Auszubildende sind normalerweise nicht unter den Teilnehmern dieser Fortbildung.
Kemapack-Geschäftsführer Reinhard Scheuermann fand sowohl die Idee als auch die Initiative der beiden Auszubildenden toll. Er gab grünes Licht und übertrug die komplette Verantwortung dafür an Wirth und Nothofer. Bezüglich der Akzeptanz hatte er keine Bedenken: "Die beiden Seminartage kosten ansonsten rund 700 Euro netto. Mir war klar, dass dieses Angebot gut ankommen wird", erklärt Scheuermann.
So war es dann auch: Binnen drei Tagen, nachdem die beiden Azubinen Logistikunternehmen in der Region angeschrieben hatten, war der Workshop komplett ausgebucht. Unter den Teilnehmern waren angehende Fachkräfte für Lagerlogistik und Speditionskaufleute, aber auch Berufskraftfahrer.