Hansen, der tagtäglich alles für seine Arbeit gibt, wollte ein ungewöhnliches Fahrzeug mit maximalem Komfort, um nicht nur beim Ausliefern davon zu profitieren, sondern auch, um auf den verschiedenen Treffen in ganz Europa einen echten Hingucker präsentieren zu können. Außergewöhnlich ist der Gesamteindruck ohne jeden Zweifel. Nach 14-monatigen Umbauarbeiten in verschiedenen handverlesenen holländischen Werkstätten ist der Scania S 500 XL ein echtes Schmuckstück.
14 MONATE BAUZEIT GINGEN INS LAND, BIS DER SCANIA S 500 XL FERTIG WAR
Die erste Anlaufstation war die Spezialwerkstatt Van Winkoop, die die Kabine um 120 Zentimeter verlängert hat. Die Länge, und das ist eine gewollte Anspielung von Lasse, entspricht genau der des EXC Concept von Scania, der 2002 auf den Markt kam, inzwischen aber nicht mehr gebaut wird. Nach dieser zeitaufwendigen - und durch die diversen zu berücksichtigenden Vorschrifts- und Abnahmeverfahren noch erschwerten - Präzisionsarbeit kam die Zugmaschine zum nächsten Karosseriespezialisten: zur Werkstatt von Steve Place. Sein Spezialgebiet ist die Maßanfertigung kleinster Teile, wobei auch Teile anderer Fahrzeuge einfließen.
Steve und sein Team haben echte Kunstwerke mit speziellen Details geschaffen. Wie zum Beispiel den hinteren Stoßfänger, der sich vollständig um den hinteren Teil des Fahrwerks und die beiden Kotflügel schmiegt. Die von der Luxuswohnwagenmarke Kabe stammenden gestylten Leuchten sorgen für noch mehr Klasse. Sie beeindrucken durch ihre schiere Länge, die perfekt zum Projekt passt.
Das Fahrwerk wurde mit lackiertem Glattblech verkleidet. Und auch der Rückwand selbst widmete man große Aufmerksamkeit. Die Sicken sind verschwunden, die restlichen durchzuführenden Arbeiten fanden auf der neuen, perfekt glatten Oberfläche statt. Oben installierte man Umrissleuchten in demselben Design wie die Hauptrückleuchten, die vom gleichen Kabe-Modell stammen. Unten an dieser Wand befindet sich ein Leitungsträger mit einzigartigem Design und Accessoires, die aus einem Bergwerk stammen könnten, unter anderem zwei Spitzhacken. Die zu beiden Seiten der Kabine kathedralenartig aufragenden Auspuffrohre verleihen dem Projekt Höhe. An den Fahrzeugseiten hielt man sich zurück; die rechteckigen Umrissleuchten und das Airbrushdesign reichen aus, um das Fahrzeug nicht schwerfällig wirken zu lassen. Durch raffinierte Ausschnitte im Stoßfänger konnten weitere Zusatzscheinwerfer integriert werden, wie auch auf dem Dach zwischen dem Gestänge mit amerikanischen Rundumleuchten und der Leuchtschrift mit dem Firmenkürzel.
Mit dem Scania "Mockingjay" schließt Lasse Hansen an seinen Longline auf Basis eines Scania Topline R an, der eine "Triple X"-Deko trägt. Auch der S 500 XL sollte in der Welt des Kinos mitspielen. Die verschiedenen Stammesmotive rund um die Heldin Katniss Everdeen (alias Jennifer Lawrence) in der vierteiligen Filmserie zieren die wie zum Bemalen geschaffenen Flächen der Kabine. Auf dem Plakat des 3. Opus an der Wand gibt sich Miss Lawrence einmal mehr die Ehre.
DAS FEINE INTERIEUR UNTERSTREICHT DEN EINDRUCK DES EDLEN FAHRZEUGS
Das fantastische Außendesign wird ergänzt durch den Innenraum, der ebenfalls eine Metamorphose durchlief. Der niederländische Spezialist Special Interior hat hier die Regie übernommen. Beim Öffnen der Türen schlägt einem dieser ganz besondere Geruch von Neuleder entgegen, das beim Interieur den Ton angibt. Und zwar von weniger geläufigen Elementen wie dem Armaturenbrett über die Türverkleidungen oder auch die maßgeschneiderten Schränke hinter den Sitzen bis hin zu den hufeisenförmig angeordneten Sitzbänken, die sich um den Schlafplatz schmiegen, und den Originalausstattungen wie Sitze, Boden, Wände und Dach.
Dank einer HiFi-Anlage, die diesen Namen auch verdient, einer Senseo-Kaffeemaschine, einem geräumigen Kühlschrank, einer Mikrowelle und einem Klapptisch wird optimaler Komfort geboten, mit dem sogar der unvermeidliche Papierkram und die Fakturierung gut von der Hand gehen.
Und auch wenn die Anspruchsvollsten nun mit einem fetten V8-Motor rechnen würden, wurde doch der Sechszylinder eingebaut. Diese Wahl hat Lasse Hansen absichtlich im Hinblick auf Kraftstoffeinsparungen getroffen. Der Preisunterschied ermöglicht ihm zudem, als Besitzer eines der verrücktesten Projekte der letzten Jahre aufzutreten.
Glückwunsch an alle Beteiligten, die Umsetzung des Projekts "Mockingjay" ist ... sensationell! Xavier Stefaniak