Lassen Sie uns über die US-Marktzahlen sprechen: Die Wirtschaft der Amis läuft auf Hochtouren, sodass auch der Transportsektor expandiert.
Der Absatz an Lkw explodiert, und Analysten erwarten, dass auch 2018 ein gutes Jahr wird - vielleicht sogar ein weiteres Rekordjahr. Sehen wir uns den Markt der Klasse 8 an, also die schweren Trucks, die etwa dem Segment der in Europa bekannten 40-Tonner entsprechen: Für 2018 basieren die Prognosen auf einem NAFTA-Markt (USA und Kanada) von 280.000 Einheiten. Das sind Zahlen wie aus der Vorkrisenzeit, die jedem Branchenkenner ein Lächeln ins Gesicht zeichnen. Bei genauer Betrachtung hat sich der Markt allerdings verändert: 2016 und 2017 waren tolle Jahre, die vor allem auf einem Boom im Hoch- und Tiefbau basierten und in starken Verkäufen von Baufahrzeugen gipfelten.
Aktuell dominieren dagegen die Zugmaschinen - vor allem "Tractor Units" für die Langstrecke, aber auch schwere Zugmaschinen für Verteilertouren mit Day Cab.
DER US-MARKT ÄNDERT SICH, DER SATTEL DOMINIERT
Das ist ein klares Signal dafür, dass die City-Distribution stark zunimmt, und damit ein Indiz für eine prosperierende Binnenkonjunktur. Dieses Ergebnis könnte auch für uns Europäer ein gutes Zeichen sein. Denn sehr oft schwappt die gute Konjunktur aus den Staaten mit Zeitverzögerung auch zu uns herüber - wobei sich Deutschland ohnehin schon an sehr guten Zahlen erfreuen darf.
Eine gut laufende Konjunktur bedeutet auch gute Stimmung, womit wir beim Thema wären: Die MATS ist nicht nur Messe, sondern auch Präsentationsplattform für eine Fülle an Showtrucks.
Auch wenn das Straßenbild in den Staaten entgegen landläufiger Meinung eher von schmucklosen Fleet-Trucks geprägt ist, zeigte sich die weitläufige Ausstellungsfläche so, wie es der Europäer eigentlich erwartet: Chrom, Flammen, Pin-Stripes, eine Orgie an Farben, Leder und Edelhölzern.
Die stolzen Owner-Driver, die ihre Schmuckstücke in Louisville präsentierten, ließen sich nicht mal von einem unerwartet einsetzenden Schneesturm beeindrucken. So wie der Schneefall nachließ, wurden sofort Putztücher und Wassereimer aktiviert und gewienert. Beim Gang durch die glänzenden Prachtstücke zeigte sich aber eine gewisse Schizophrenie: Während die Fleet-Trucks immer europäischer werden - mit automatisierten Schaltungen und solch modernem "Gedöns" -, bleibt der Showtruck seinen Ursprüngen treu. (Fabien Calvet/gg)