Lastkraftwagen sollen künftig im Erfurter Güterverkehrszentrum Wasserstoff tanken können. Dafür entstehe in den kommenden Jahren eine der bundesweit ersten solcher Tankstellen in dem Gewerbegebiet, teilte das Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz am Donnerstag mit. Bis zu sieben Millionen Euro wolle das Ministerium in das Pilotprojekt stecken.
„Hier verbindet sich Klimaschutz mit regionaler Wertschöpfung. Vor Ort produzierter Wasserstoff aus Sonnen- und Windenergie lässt mit sauberer Energie betriebene LKW Güter von A nach B rollen“, sagte Umweltministerin Anja Siegesmund (Grüne).
Als Grundlage für die lokale Wasserstoffproduktion sollen Wind- und Solarenergie genutzt werden. Direkt neben der Tankstelle sollen demnach mit Solarmodulen überdachte Lkw-Parkplatz entstehen. Dort sollen Elektro-Lkw dann den vor Ort erzeugten Strom tanken können. Zuvor seien 70 im Güterverkehrszentrum angesiedelte Unternehmen nach ihrem Bedarf an mit Wasserstoff betriebenen Fahrzeugen befragt worden.
Seit einiger Zeit setzt Thüringen verstärkt auf den Ausbau von Wasserstofftechnologie als Ersatz für fossile Brennstoffe. So soll von Januar 2022 ein von Wasserstoff-Brennstoffzellen angetriebener Zug durch das Schwarzatal im Kreis Saalfeld-Rudolstadt fahren.
Die Bundesregierung verfolgt eine Nationale Wasserstoffstrategie. Bis 2030 sollen in Deutschland Erzeugungsanlagen von bis zu fünf Gigawatt Gesamtleistung entstehen samt der dafür notwendigen zusätzlichen Ökostrom-Anlagen, vor allem Windräder auf See. Im Mai hatte Bayern bis 2023 den Bau von 100 Wasserstoff-Tankstellen angekündigt.